Und noch meine letzte Advents-abc-Etüde mit den „Resterln“:
Adventskranz, Angst, Backblech, Blues, Christstollen, Dominosteine, Einsamkeit, Feuerzangenbowle, Finsternis, Frostbeule, Geschenklotterie, Glühwein, Hoffnung, Kater, Kerzenschein, Kuschelsocken, Lichterketten, Schnee, Spendenaufruf, Stern, Stress, Weihnachtsmarkt, Zauber, Zuckerorgie
Es geht doch nichts über die beschwingten Klänge von populären Weihnachtsliedern oder fetzigen Rhythm-and-Blues und Inspirationen wie jene von lz und Christiane 😉
Während die vergessenen Kekse auf dem Backblech ihrer Feuerbestattung entgegenfieberten, saß er an seinem Schreibtisch und kritzelte die Gedanken der letzten schlaflosen Nacht auf ein zerknittertes Blatt Papier, um sie der Welt zur tieferen Einsicht und Erinnerung zu überlassen.
„Die Einsamkeit hier oben ist mir unerträglich geworden, denn jeder Mensch braucht einen anderen, um Liebe zu verspüren, und ohne Liebe wird Hoffnung nur zu einer traurigen Wanderung in einer endlosen Sackgasse.“
Rudolf trabte, an einer Karotte kauend, herein – wie immer ohne anzuklopfen oder sich die Hufe vor der Türe ordentlich abzuputzen – und schaute dem Weihnachtsmann neugierig und schmatzend über die Schulter.
„Jeder Mensch braucht einen anderen?“ las er laut vor und fing unwillkürlich an, die Melodie von „Everybody needs somebody“ zu pfeifen.
„Blues Brothers, yeah!“ rief das Rentier verzückt und machte ein paar erstaunlich elegante Tanzbewegungen, ehe es sich aufgrund des strengen Blicks von Santa wieder still neben den alten Mann im roten Mantel stellte und schweigend weiterlas.
„Aber, Hallo!“ rief Rudolf entsetzt und verschluckte sich beinahe an dem Möhrenkraut, das soeben in seinem Maul verschwunden war.
„Du hast doch mich und auch noch Dancer und Dasher und Prancer und Vixen und ….“
„Himmel noch einmal, ich kenne eure Namen und jedes Kind auf der Welt kennt eure Namen seit du dieses nervige Lied über dich und deine Nase geschrieben hast, aber hier geht es ausnahmsweise einmal um mich, mich als Mann und meinen ….“
„Sack?“ fragte Rudolf und sah den Weihnachtsmann (der sich mit der flachen Hand seufzend auf die Stirn schlug) aus seinen freundlichen, naiven Augen erwartungsvoll an, während seine rote Nase noch genauso strahlend leuchtete wie damals bei der himmlischen Geschenklotterie vor einer halben Ewigkeit, als ihn der Bärtige freudig unter all den den anderen jungen Rentieren auswählte, um ihn als Hauptpreis mit nach Hause zu nehmen.
Solche Gespräche waren es, die Santa jedes Jahr irgendwann nach Weihnachten klar machten, wie sehr er sich nach der Gesellschaft von nichttierischen Mitbewohnern sehnte.
Sprühende Kreativität wie immer, es ist eine Freude ……
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danke!
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wieder mal herrlich, wirklich toll, deine Eingebungen!
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danke!
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Ich kann sie wirklich vor mir sehen, die beiden! Vielen Dank!
Liebe Grüße
Christiane
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😉
Danke dir für die tollen Schreibeinladungen!
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😂😂😂
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