Discokugel
wahnsinnig
klauen

So lautet die Wortspende von wortgeflumselkritzelkram für die abc-Etüden, zu denen Christiane wieder eingeladen hat. Die interessante Illustration stammt – wie immer – von lz.

2018_04_2 | 365tageasatzaday

 

Mit einem fast wahnsinnigen Blick hielt er die Discokugel in seinen Klauen und hob sie so hoch über seinen Kopf wie er nur konnte. Da wurde ganz leise in der Scheune, nur ein nervöses Scharren hier und ein unterdrücktes Grunzen dort war noch zu hören. Dann plötzlich rief der mächtige Eber: „Sätadä nait fiba!“ und alle Schweine quiekten euphorisch auf, dass es weithin zu hören war.

Wild tanzend rief ein Schwein schwitzend einem anderen über die Discoklänge hinweg zu: „Da kann man endlich mal wieder so richtig die Sau rauslassen!“

Der Bauer setzte sich schlaftrunken in seinem Bett auf, denn es war ihm als hätte er etwas gehört. Er stand auf, sah zum Stall hinüber, doch dort schien alles dunkel und ruhig. Die bunten Lichtblitze unter dem Scheunentor am anderen Ende des Hofes bemerkte er zum Glück nicht.

Am nächsten Tag kam die Bäuerin besorgt in die Küche und berichtete, dass die Schweine so seltsam müde wären, als hätten sie die ganze Nacht durchgefeiert, aber der Jungbauer interessierte sich nicht für die Sorgen seiner Mutter oder die Tiere, denn er konnte die neue Discokugel nirgends finden, die er für die Landjugendfeier am Abend mitbringen sollte.