Ich suche nach wahren Worten,

Satzfetzen finde ich nur.

Dein Blick verträumt, in Raum und Zeit verloren,

wie hypnotisiert starrst du auf die Uhr.

 

Worte, aus Schönheit geboren,

läufst du ihnen nach, weichen sie scheu zurück.

Sei einfach still, statt sie zu jagen!

Plötzlich merkst  du, es gibt viel zu sagen.

 

Ich suche unter den Worten

und  finde doch nur mich.

Gedankenleer, aber voller Phrasen,

die wir ein Leben lang aufgreifen, pflegen und horten.

 

Wir spucken Worte aus wie Automaten,

wenn die Gelegenheit passt oder nicht.

Reden wäre das Gold der Seele?

Ein Ballast, luxuriös, der blendet, aber zu vieles verspricht.

 

Plappernd warten wir auf Worte,

die echte Bedeutung mit sich tragen.

Die uns ergreifen wie die Lyrik eines Gedichts,

uns atemlos zurücklassen.

Die man lesen kann in der Miene deines Gesichts,

Wirst du dich dafür hassen?

 

Der Ausdruck, starr, ergriffen, zornig und empört?

Das Herz möchte in der Brust zerspringen,

der Enge seufzend entfliehen.

Worte, die sanfte Stimmen vorsingen,

packen dich wie ein Raubtier und lassen nicht mehr los.

 

Worte fallen aus dir heraus, 

was du hörst, lässt dich erröten.

Sie schreiben dir den Schmerz auf den Leib,

macht er dich stärker oder wird er dich töten?

 

Du streichst die Zeilen durch,

wieder und wieder, bis das Papier zerreißt.

Und findest du dich zwischen den Linien,

ist es doch stets das Warten auf wahre Worte,

das dich weitersuchen heißt.

 

Ich suche hinter den Worten,

drehe sie fragend hin und her.

Geschichten verborgen an wundersamen Orten

entführen uns mehr und immer mehr.

 

Wo die Wirklichkeit bleibt?

Was ist schon wirklich?

Du fühlst es, hörst es, siehst die Figuren,

ihre zweidimensionalen, papierenen Leben.

Und gehen sie irgendwann zu Ende,

dann weinst du mit ihnen, um sie.

Du würdest alles geben,

denn so stark berührt dich das reale Leben nie.

 

Lass die Worte kommen, wann sie wollen,

fange an, zu leben in fremden Welten oder auch hier.

Bücher dröhnen lauter als Selbstgespräche,

gemurmelt,  gedacht,

wirr,