Die drei Weisen aus dem Morgenland wären ja fast zu Spionen des Königs Herodes geworden. Denn als er von den Sterndeutern erfuhr, dass sie dem neuen König der Juden huldigen wollten, ließ er sie zu sich rufen und trug ihnen auf:

„Geht und forscht sorgfältig nach, wo das Kind ist; und wenn ihr es gefunden habt, berichtet mir, damit auch ich hingehe und ihm huldige.“

„Nach diesen Worten des Königs machten sie sich auf den Weg. Und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen. Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt. Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar.  Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land.“

Matthäus 2, 1–12

Ein Traum verriet ihnen also die bösen Absichten des Königs. Die Grundlage für Entstehung der Christenheit war gesichert: Die Geburt Christi und sein Überleben trotz vergeblicher Herbergssuche.

Traumdeutung gab es schon lange vor Sigmund Freud. Hätten wir auf den Wiener warten müssen bis Menschen das Unbewusste zu verstehen versuchten,  würde es sehr viele antike Geschichten gar nicht geben. Orakeln ist die Wachform der Traumdeutung.

Manche Aussagen von Politikern rund um den Globus klingen fast nach Prophezeiungen, denn der Populismus will genährt werden von großen Versprechen und schnellen Beruhigungen. Opium fürs Volk muss nicht Religion sein,

„der Geist geistloser Zeit“ (Marx)

scheint uns längst ergriffen zu haben, wenn wir den Worten mancher Anführer aka Präsidenten folgen.

Wie wäre es wohl, wenn man die nicht unspannende Geschichte der heiligen drei König heute zum ersten Mal hören würde? Fakenews verdrängen tatsächlich belegbare Neuigkeiten, weil es bequemer ist nur maximal 280 Zeichen zu lesen, als ausführliche Recherchen. Und nur einfache Worte verwenden, die einem und vor allem der Leserschaft geläufig sind – nicht zu vergessen!

Versuchen wir die Geschichte der heiligen drei Könige zu kondensieren, vermutete Schreibfehler zu beheben und die veraltete Wortwahl aufzupeppen:

Drei Weise aus dem Morgenland

  • Es muss ja wohl heißen: Drei Waisen aus der Zukunft (ein Land das erst morgen existiert ist dem Science Fiction Reich zuzuschreiben)

zogen dem Stern nach

  • Also bitte, nicht Dativ, sondern Akkusativ: Sie zogen den Stern nach: Sie schleppten also einen Stern ab.
  • Was das bedeuten soll? Aliens können das vielleicht im wörtlichen Sinn. Die andere Deutungsmöglichkeit wäre, dass sie sternhagelvoll waren, aber das schließen wir eher aus.
  • Außerdem ist die Herkunft von sternhagelvoll nicht belegt, während stockbesoffen nur indirekt mit einem Stock, nämlich mit einem Klotz zu tun hat und die Vorsilbe „stock“ als Verstärkung des danach folgenden Adjektivs genützt wird.

Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann brachten sie Weihrauch, Gold und Myrrhe als Gaben dar.

  • Wie bitte? Erst begehen sie Hausfriedensbruch, dann stolpern sie und zu guter Letzt stellt sich heraus dass sie „huldigen“. Das Wort verwendet heute doch keiner mehr, Hooligans dagegen schon.

Fassen wir zusammen:

Da kommen drei elternlose Aliens (was auf asexuelle Fortpflanzung auf ihrem Heimatplaneten schließen lässt – das passt auch zum Phänomen einer jungfräulichen Mutter und der Tatsache, dass die drei Könige im Stall nur Josef, der NICHT der biologische Vater von Jesu ist und einen Ochsen vorfinden, keinen Stier, der Macht und Zeugungskraft verkörpert, wie kaum ein anderes Haustier), schleppen einen Stern hinter sich her (warum nützen sie keine Zustelldienste oder Uber?) und dringen als Hooligans in ein fremdes Haus ein. Sie stolpern eingeraucht herum und gaben Mutter und Kind das mitgebrachte Gold, was sie dann doch mürrisch machte.

Und die bekommen einen eigenen Feiertag?!?!?