Das F-Wort hat uns erreicht! Da kann man noch so abgeschieden in einem ausgesprochen ländlichen Stück Ostösterreichs leben, schaut mit den Kindern noch nicht einmal TV, sondern liest lieber Bücher und dann so etwas. Die beiden sind noch nicht einmal in der Schule und haben doch das F-Wort mit nach Hause gebracht. Aus dem Kindergarten! Seit Neuestem schwirrt das Wort, das meinem Mann schon fast körperliche Schmerzen bereitet, wenn er es aus dem Mund seiner Töchter hört, also durch die heiligen Hallen der M. Mama.
Wie es dazu kam? Es ist wirklich zu betrüblich, dass man sich manchen Einflüssen nicht entziehen kann. Wer Veep (herrlich komische Serie mit Julia Louis-Dreyfus) gesehen hat, weiß wie inflationär das F-Wort in Amerika in die Alltagssprache eingeflochten ist. Aber hier, bei uns im gemütlichen Österreich müsste das doch wirklich nicht sein, oder?
Den ganzen Tag über fangen die Sätze der Großen mit „Im Filly-Land ist es so ...“ oder „Bei den Fillies …„. Wer die Fillies und ihr Königkreich Skylia nicht kennt, dem sei gesagt, dass es so eine Art Royal-Tratsch-Bunte-Bild-Geschichten sind, nur eben nicht mit Menschen, sondern mit grässlich super-pinkfarbenen pferdeähnliche Glitzer-Kronen-Prinzessinnen/Prinzen/Models/Popstars. Noch Stunden nach dem Vorlesen eines Fillybuches hat man dieses grelle Rosa auf JEDER Seite vor den Augen und muss Würgereflexe unterdrücken.
„Liest du uns bitte das Filly-Buch vor?“ tönt es schon vor 8 Uhr aus zwei Mündern und – während mein Mann schnell das Weite sucht – stöhnt M. Mama leidend und verspricht, es gleich nach dem Katzenfüttern-Duschen-Wäschewaschen-Kochen-WasauchimmerdieseQualverzögernkann zu tun.
Warum wir so ein Fillybuch (und viele Fillies und ein Filly-Schloss) haben? Die Eltern haben sich ja erfolgreich um die expliziten Wünsche der Kinder danach gedrückt, aber das Christkind hat halt wortgetreu die Wunschzettel erfüllt.
Sogar die Zeugung (von kleinen Mädchen) kann mittels der Fillies erklärt werden: „Zuerst war ich ein Filly in der Filly-Flasche, aber dann wurde ich hinausgeworfen und bin in deinem Bauch gelandet“.
Tja, ich hoffe, E meint das als Upgrade, dass sie dann von mir geboren wurde und nicht von Königin Cassiopeia, aber sicher bin ich mir erhlich gesagt nicht. Auf jeden Fall warten auf meine Tochter noch ein paar Überraschungen im Biologieunterricht – aber bis dahin ist noch etwas Zeit und wir haben halt zwei Halbfillies unter unserem Dach leben.

Zum Ausgleich noch ein großes Lob an meine Kinder: Rosaglitzerpuschel haben sie mir bislang weitgehend erspart.
Und ich finde es schön, wenn das Christkind auch Herzenswünsche erfüllt, bei denen sich den Erziehungsberechtigten der Magen umdreht. Kollege Weihnachtsmann hat hier auch ein Auto mit „Geräuschen“ zugestellt. Kind ist glücklich, rest der Familie ….
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*schauder* Da kann man ja ins Rosa-Koma verfallen 🙂
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Beim Lesen der Überschrift und den ersten Zeilen habe ich nur an das unfeine Synonym für Geschlechtsverkehr gedacht.
So reden MEINE Kinder nämlich und das muss bei einem Kitakind nun wirklich nicht sein, aber der Wortschatz der Großen scheint der Erstrebenswerteste zu sein.
Tausche unser F-Wort gegen Fillypferdchen. Sofort!
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Das böse englische F-Wort kennen meine zum Glück noch nicht und auch keine argen deutschen Schimpfworte. Dank Drache Kokosnusss enthalten Beleidigungen bei uns meist nur Wörter wie „dumm“ oder „blöde Gurkennase“ 🙂
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