Und noch eine spezielle abc-Etüde zu den vorweihnachtlichen 3 aus 24:

Adventskranz, Angst, Backblech, Blues, Christstollen, Dominosteine, Einsamkeit, Feuerzangenbowle, Finsternis, Frostbeule, Geschenklotterie, Glühwein, Hoffnung, Kater, Kerzenschein, Kuschelsocken, Lichterketten, Schnee, Spendenaufruf, Stern, Stress, Weihnachtsmarkt, Zauber, Zuckerorgie


Als sie ins Auto stieg und losfuhr, lag noch die Finsternis der längsten Nacht über dem Land.

Sie war schon einige Zeit unterwegs, als sie im Grau der zaghaft beginnenden Morgendämmerung eine schwarze Katze ganz still auf einem Feld neben der Straße sitzen sah.

„Die lauert wohl ihrem Frühstücksmäuschen auf“, dachte sie und musste kurz grinsen, weil sie den Gedanken, dass auch manche Katzen arbeiten müssen amüsant fand, wo ihr eigener Kater doch den ganzen Tag nur herumlag und dafür abends auch noch mit einer vollen Futterschüssel belohnt wurde.

In diesem Moment sah das Tier kurz zu ihr herüber und seine Augen leuchteten im Scheinwerferlicht so glühend rot auf, dass sie heftig erschrak und reflexartig fester aufs Gaspedal stieg.

„Huch, was war das denn?!“ sagte sie halblaut zu sich selbst und sah in den Rückspiegel, aber außer den kurzen blass gelben Halmen auf dem Feld war nichts mehr zu erkennen, von der Katze keine Spur.

„Seltsam“ sagte sie zu sich selbst, schüttelte den Kopf und richtete ihren Blick endlich wieder auf die Straße.

Schon sprang sie mit aller Kraft und plötzlich rasendem Herzen auf die Bremse, während ihre Hände schwitzend das Lenkrad festhielten, während sie geradewegs auf die Katze zuraste, die plötzlich nur ein paar Meter vor ihr mitten auf der Fahrbahn lag.

Das Auto kam mit quietschenden Reifen zu stehen und sie stieg sofort, noch immer vor Schreck und aus Angst, sie könnte das Tier angefahren haben, zitternd aus und ging nach vorne zur Motorhaube.

„Hoffentlich ist ihr nichts passiert!“ dachte sie fast weinerlich und ihr Magen krampfte sich zusammen bei der Vorstellung, eine verletzte Katze vorzufinden, aber verwunderlicherweise war da nichts – nicht vor dem Auto, nicht unter dem Auto, die Katze war verschwunden.

„Sehr seltsam“ murmelte sie, stieg wieder ein, fuhr los und wollte zur Beruhigung etwas Musik hören, aber als sie das Radio einschaltete, leuchteten zwei glühend rote Augen in ihrem Rückspiegel auf und sie bemerkte, dass sie nicht mehr alleine im Auto war.


Ob es sich bei dem Tier um Anton handelt oder nur eine schwarzfahrende Tramperkatze? (Es gilt selbstverständlich die unvermutete Schuld für alle beteiligten Katzen) Vielleicht werden wir es noch herausfinden …