Die Adventsschreibeinladung von Christiane ist eine ganz besondere im Reigen der abc-Etüden: In der Vorweihnachtszeit gilt es drei Wörter selbst aus den 24 zu wählen und in maximal 10 Sätzen hübsch zu verpacken. Also öffnen wir die ersten drei Türchen dieses Wortadventskalenders:
Adventskranz, Angst, Backblech, Blues, Christstollen, Dominosteine, Einsamkeit, Feuerzangenbowle, Finsternis, Frostbeule, Geschenklotterie, Glühwein, Hoffnung, Kater, Kerzenschein, Kuschelsocken, Lichterketten, Schnee, Spendenaufruf, Stern, Stress, Weihnachtsmarkt, Zauber, Zuckerorgie
Ein Stern funkelte ganz besonders schön in dieser kalten Nacht. Vielleicht war es auch nur ein Satellit, aber ihr war das egal, solange sein Leuchten nur den Zauber von Weihnachten wieder in ihr Herz zurückbrachte.
Als er die Lichterketten endlich einsteckte, war ihr als hätte er den Himmel ausgelöscht. Das grelle, bunte Blinken dieses Dekorationsalbtraums wurde nur noch von dem peinlichen Wettklettern der „Hoho“ rufenden Weihnachtsmänner gegenüber an der Fassade des Nachbarhauses und dem singenden Adventkranz neben der Eingangstüre an Kitsch übertroffen.
Sie lächelte ihren Mann müde an, der strahlend das farbige Desaster bestaunte, das er verbrochen hatte. Nicht der amerikanische Grinch zerstörte Weihnachten, nein, es waren die technikliebenden Ehemänner hier und die Bauhäuser mit ihrem Sortiment an Dekowahnsinn!
Im rot-grün-blau-gelben Blitzlichtgewitter der tausenden Ledleuchten ging sie langsam und traurig ins Haus und summte leise „I’m dreaming of a white Christmas“.
Ich hätte gedacht, dass es singende Adventskränze nur im Harry-Potter-Universum geben könnte, aber jetzt, wo du das so beschreibst, schüttelt es mich …
Liebe Grüße
Christiane
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