Die Adventsschreibeinladung von Christiane ist eine ganz besondere im Reigen der abc-Etüden: In der Vorweihnachtszeit gilt es drei Wörter selbst aus den 24 zu wählen und in maximal 10 Sätzen hübsch zu verpacken. Heute öffnen wir die nächsten drei Türchen dieses Wortadventskalenders. 

Wer sich schon gefragt hat, wie oft wir dieses Spiel nun treiben dürfen bis Weihnachten wird eventuell erstaunt feststellen, dass es viel öfter ist als die Kinder mit ihren 1 Türchen pro Tag-Kalendern. Und wer sich nun an seine Jugendtage und die Schulzeit erinnert, dem wird vielleicht auch noch die Überschrift „Variation ohne Zurücklegen, Reihenfolge egal“, und somit der gute Binomialkoeffizient brühwarm wie Kinderpunsch einfallen. Statt 8 (24/3) oder 24 Mal dürfen wir über 2000 Mal in diesen mit Wörtern prall gefüllten Nikolaussack greifen – 24!/(21!*3!) – um unsere Variationen heraus zu ziehen. Aber genug der Worte, Zahlen, Permutationen und Bildungsauftragserledigungen. Los geht’s mit der Geschichte. Ich wähle … 

Adventskranz, Angst, Backblech, Blues, Christstollen, Dominosteine, Einsamkeit, Feuerzangenbowle, Finsternis, Frostbeule, Geschenklotterie, Glühwein, Hoffnung, Kater, Kerzenschein, Kuschelsocken, Lichterketten, Schnee, Spendenaufruf, Stern, Stress, Weihnachtsmarkt, Zauber, Zuckerorgie

Dem Glühwein hatte er schon lange abgeschworen, nachdem er vor vielen Jahren einmal deswegen fast seinen großen Auftritt verpasst hätte, am einzigen Termin, den er im ganzen Jahr hatte.

Nein, in der Vorweihnachtszeit hielt er sich seither lieber an Christstollen und Kinderpunsch und wenn er sich abends müde und pappsatt ins Bett legte, sprang die Katze auf seinen Bauch und machte es sich bequem.

So wachte er also jeden Morgen mit einem Kater auf, aber alles war gut, außer dass böse Zungen hinter seinem Rücken behaupteten, es wäre eine Zuckerorgie, der er sich in diesen 4 Wochen hingäbe, aber auf den Krampus hörte sowieso niemand mehr.

Kramperl, sein Kater, hingegen war ihm ein treuer Begleiter geworden, seit der Krampus überall Hausverbot bekommen hatte, weil er nicht mehr zeitgemäß war.

Unterhaltsamer als das Tier war der zottelige Geselle mit dem Huf und den Hörnern aber schon gewesen , doch man musste sich anpassen an Veränderungen.

Holler, boller, Rumpelsack, der Nikolaus trägt ihn huckepack“ murmelte er gedankenverloren, während er die Pakete in den Laderaum des Lieferwagens warf.

Geschenke verteilen war auch nicht mehr das, was es einmal war, seit alle Welt nur noch online bestellte und um Gottes Willen keine Überraschungen bei der Zustellung mochte, da wurde ja gleich mit Klage gedroht und der Wechsel zu einem anderen Anbieter, so einem wie dem Sinterklaas!

„Komm Kramperl!“ rief er und der kleine Kater sprang auf den Beifahrersitz.

„Wenigstens wir mögen noch Nüsse und Mandarinen!“ lachte er und zerdrückte eine Walnuss mit der Hand, doch der kleine Kater rümpfte nur die Nase.

Er wartete lieber auf seine Thunfischdosen, die er bei „Alles-für-dein-Haustier“ gestern Abend am PC des Nikolaus geordert hatte.