Kleine Kinder können ja so süß sein. Wie sie sich bemühen, alles selbst zu machen. Und erst die Tätigkeiten der Erwachsenen, die müssen auf jeden Fall nach- oder gar mitgemacht werden. Kleine Kinder wollen im Haushalt helfen. Nein, falsch. Sie wollen im Haushalt helfen – Ausrufezeichen! Süß, nicht? Natürlich bedeutet hier „Hilfe“, dass aus einer indirekten Schlussrechnung eine direkte wird. Ihr erinnert euch doch noch daran, oder?
Indirekt: Wenn 1 Mutter 2 Stunden braucht, um alle Fenster zu putzen, wie lange braucht sie dann, wenn ihr der Ehemann dabei hilft?
Genau! Zum Beispiel nur noch 1 Stunde 45 Minuten, weil sie dem Mann erst erklären musste, wo er die Putzsachen findet und welche Tücher er denn nun wie verwenden soll und überhaupt alles am besten noch ein bisschen nachkontrolliert. Aber von der fast völlig utopischen Aufgabenstellung einmal abgesehen, müssten doch zwei Erwachsene gemeinsam weniger Zeit brauchen, um alle Fenster zu putzen, nicht wahr?
Direkt: Wenn 1 Mutter einen Kuchen bäckt, der 1 Stunde im Ofen sein muss, wie lange dauert es dann, wenn sie zwei Kuchen backen will?
Genau! Doppelt so lange, weil sie gewöhnlich keine Großküche zur Verfügung hat.
Wie ist das nun mit den Kleinkindern, die Mama beim Wäscheaufhängen helfen wollen?
Genau! Es dauert ungefähr trölfmal so lange, weil das Kind erst einmal die Sachen im Wäschekorb nicht erwischt, dann mit jedem Kleidungsstück einzeln auf einen Sessel klettert, es völlig zerknittert irgendwie auf den Wäscheständer wirft, das nasse Ding auf den Boden klatscht, das Kind wieder herunterklettern muss, anfängt mit dem Wäschestück verkleiden zu spielen und …
Trotzdem finde ich das süß. Und wenn man gerade Zeit hat auch eine wunderbare Möglichkeit für die Kinder zu lernen.
Aber – und jetzt kommt ein ganz großes Aber – meine zwei Töchter entwachsen diesem Alter bereits langsam! Wenn ich in letzter Zeit rufe: „Wer möchte beim Wäscheaufhängen helfen?“ kommen sie nicht freudig gesprungen und sind bitter enttäuscht, wenn ich womöglich schon ohne sie angefangen habe, sondern die Große verdrückt sich rasch mit einem gebrummten „Nein!“ ins Wohnzimmer, um irgendwas zu spielen oder zu basteln und die Kleine kräht mir fröhlich „Niemand!“ entgegen und folgt dann der großen Schwester.
Hm … Irgendwie trifft mich das schon. Da stehe ich dann mit meiner Wäsche ganz alleine im Zimmer und habe die nächsten 15 Minuten oder so für mich. Nur ich und meine Wäsche, ohne Kinder. Die halten sich nämlich tunlichst fern von mir.
Moment … Da stehe ich dann mit meiner Wäsche ganz alleine im Zimmer und habe die nächsten 15 Minuten oder so für mich!
Genial! Also schnappe ich mir den Wäschekorb, frage, wer helfen will und schon bin ich alleine auf weiter Flur – nur ich, mein Wäschekorb und … mein Blog 😉
Durch Dich kann ich noch einmal erleben wie es mit meinen Kindern war, als sie noch klein waren.
Ich lächle, damals habe ich nicht immer gelächelt. Häufig schon, aber nicht immer. Da ich spürte, immer deutlicher, es bleibt nicht, es ist stetig im Wandel.
LG. Hilde
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Ja, kommen sie erst einmal in das Alter, das die Hilfe langsam nutzbringend wäre, tendiert das Interesse hieran gegen Null. Dafür steigt das Interesse der Mutter an deren Beteiligung umgekehrt proportional an. Sind sie erst Teenager ist die Gleichung kaum aufzulösen. Allerdings kann man als Variable den Internetanschluss ins Spiel bringen und das Passwort ändern (oder wahlweise das Kabel ziehen). Hilft tatsächlich und auf einmal hat man ein Ergebnis, mit dem man zwar selten zufrieden ist, das aber hingenommen werden kann.
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*gg*
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Listig 🙂
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Siehst du -hat auch Vorteile 😂
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