Der Sommer ist vorbei – kindergartentechnisch. Wir sind schon wieder voll im neuen Schuljahr angekommen.

Tag 1 – der sanfte Wiedereinstieg

für E ins Kindergartenleben. Ich holte die größere Tochter etwas früher ab, damit der „Schock“ nach den mehrwöchigen Familienferien nicht zu groß wäre.

Was für eine einfühlsame Mutter ich doch bin, nicht wahr?

Ich brachte dann eine 3-Jährige nach Hause, die eine geschlagene Stunde lang weinte und jammerte, wir müssten wieder umdrehen und sie in den Kindergarten zurückbringen, weil sie sich schon so darauf gefreut hatte, einen langen Nachmittag dort mit ihren Freunden zu verbringen und ich sie viel zu früh abgeholt hätte.

Was für eine unbarmherzige Mutter ich doch bin, nicht wahr?

Tag 4 – alles wie immer

Nach drei Tagen Kindergarten war es wieder einmal so weit. E hat in der Nacht hohes Fieber bekommen. Der erste Vireninfekt im neuen Schuljahr! Das Virus geht dann reihum, erst erwischt es auch die kleine Schwester, zuletzt auch die Eltern. Alles beim alten. Da wende ich mich doch lieber noch einmal kurz schöneren Dingen zu: Den Erinnerungen an E’s erstes Sommercamp und die Aufführung am letzten Tag.

Rückblick

Wie hier schon beschrieben, waren wir ein paar Minuten zu spät eingetrudelt und dafür sowie für meine Vergesslichkeit sofort auch allen anderen Eltern von der eigenen Tochter „vorgeführt“ worden. Ups! Wir hinterließen wohl einen – vage formuliert – nicht so vorbildlichen Eindruck (der selbstverständlich völlig falsch ist).

Die Vorführung der Kinder hingegen war beeindruckend und witzig. Die größeren Kinder (5 und 6-Jährige) spielten ein paar Sketche, die jüngeren sangen Lieder und sagten Sprüche auf. E tat sich nicht nur durch ihr lautes, deutliches Mitsingen hervor, sie machte auch sehr aktiv (hyperaktiv?) mit und tanzte mit den einstudierten Bewegungen über die ganze Bühne. Ihre lustigen Einlagen und ihr großes Engagement sorgten für einige Erheiterung unter den Eltern.

Als E dann beim Aufsagen eines Sprüchleins an die Reihe kam, war ich vermutlich nervöser als sie. Sie stand brav in der Reihe, schien aber eher zu träumen als darauf zu achten, wann sie dran käme. Doch kaum war ihr Stichwort gefallen, schnappte sie sich das Mikrofon und sagte flüssig und gut verständlich ihren englischen Reim auf. Ich hätte an ihrer Stelle (in diesem jungen Alter) vor Lampenfieber wohl keinen Ton herausgebracht, aber in dieser Hinsicht kommt sie zum Glück mehr nach meinem (extrovertierteren) Mann.

Wir hatten weder von den Liedern, noch von dem Gedicht gewusst, da sie darüber während der Woche nicht gesprochen hatte. Danach aber begleitete uns das Meeres- und Piratenthema in Form von englischen Songs (z.B. diesem – hier in entzückend frommer Vortragsweise – und wieder und wieder ihr Favorit „What shall we do with the grumpy pirate“) durch den ganzen August und den halben September.

Und was haben wir aus dem Camp mitgenommen?

(im übertragenen Sinne natürlich, abgesehen von einer selbst gebastelten Schatztruhe und einem netten Gruppenfoto)

  1. E redet gerne (das wussten wir eigentlich schon), auch auf Englisch
  2. E hat (noch) keine Scheu davor, vor vielen Menschen aufzutreten
  3. Wenn sie nach etwas fragt, aber das „Bitte“ vergißt, heißt es jetzt bei uns – so wie im Sommercamp – „It’s still please!“ und vor allem:
  4. Die Trotzphase lebt sie jetzt sogar zweisprachig aus: Statt „Nein!!!“ schallt mir nun meist ein energisches „No!!!“ entgegen

Alles in allem, war das Camp also ein voller Erfolg!