Wie Christiane zu Recht angemerkt hat, würde ein Kind doch sein Kuscheltier nicht einfach stillschweigend vermissen, sondern lautstark alle wissen lassen, dass etwas Wichtiges fehlt. Daher kommt hier der zweite Teil zur abc-Etüde „Das Ende einer Reise?“ zu den drei Wörtern von Anna-Lena (visitenkartemyblog.wordpress.com).

Wobei ich an ein Happy End nur dann glaube, wenn es mir selbst passiert (und mit einem verlorenen Kuscheltier hatte ich sogar schon einmal ein solch glückliches Wiedersehen). Mein pessimistisches Ich schrieb also zwei Versionen – Ende a) und Ende b).

Welche gefällt euch besser? Oder wie würde Option c) lauten?

Was war nur mit der Kleinen los?

Bis zur Pinkelpause war sie knallvergnügt gewesen und hatte die ganze Zeit mit ihrem Kuscheltier herumgealbert und nun machte sie einen Radau, weinte und tobte in ihrem Kindersitz, dass er sich fast schon Sorgen machte.

Jetzt fing es auch noch an zu schneien und die Fahrt im Neuschnee beanspruchte seine ganze Konzentration.

Er hätte liebend gerne auf das Generve durch das Gebrüll von der Rückbank verzichten können.

Warum spielte sie denn nicht mit ihrem blöden Teddybären, den er nicht nur einmal, ohne das Lenkrad loszulassen, unter schmerzhaften Verrenkungen vom Boden gefischt und ihr in die Patschhändchen gedrückt hatte, dass sie vor Entzücken gegluckst hatte.

Er warf einen Blick in den Rückspiegel.

Natürlich, das Stoffvieh fehlte ihr schon wieder!

Mit ruckartigen Kopfbewegungen versuchte er zu erspähen, wo der Teddy jetzt wieder hingefallen war, schließlich setzte er den Blinker und blieb am Straßenrand stehen, um nach hinten zu gehen und nachzusehen.

a) Als sie endlich an die Stelle zurückkamen, wo er vor einer halben Stunde schon einmal gestoppt hatte, dauerte es eine ganze Weile bis ihm der verdächtige Schneehaufen gleich bei der Laterne am Straßenrand auffiel.

„Zum Glück hat sie dir ihr schönstes Blümchenunterhemd überlassen, aber der Mama dürften wir diese Geschichte nicht erzählen!“ murmelte er als er den eiskalten, nassen Bären zum Auto trug, in dem das kleine Mädchen zwar noch immer Tränen in den Augen hatte, aber mittlerweile aufgeregt gluckste, weil sie schon ihren schmerzlich vermissten Reisegefährten in Papas Händen sah.


Oder endete es doch eher so?

b) Als sie endlich an die Stelle zurückkamen, wo er vor einer halben Stunde schon einmal gestoppt hatte, und an der er nun nach diesem dämlichen Stofftier suchen musste, wollte er für seinen Seelenfrieden und vor allem jenen seiner kleinen Tochter sorgen, fuhr gerade ein LKW los.

Der Bär saß auf dem Amaturenbrett des 16 Tonners und starrte nervös, aber natürlich mit seinem breiten Lächeln den vielen Fahrten durch fremde Länder zusammen mit dem ziemlich behaarten Typen im Unterhemd entgegen, während die tauenden Schneetropfen eine Pfütze rund um seinen kleinen Kuschelpo bildeten, die sich langsam dem Schild „Mikey on the road“ näherte.