„Der Ton macht die Musik“? – „Nein, oh Gott, der Titel ist ja sowas von abgenützt!“
„Modische Akzente“? – „Wie jetzt? Bist du plötzlich eine Trendsetterin oder eine Lifestylebloggerin?“
„Ja, aber „Bring Farbe ins Leben!“ klingt ja auch sehr nach dem Anspruch eines Lifestyleblogs?“ – „Hmpf. Er ist schlecht, aber nicht der schlechteste Vorschlag den du bisher gemacht hast. Immerhin besser als dein „General Conference on Weights and Measures“ neulich. Also, dann belasse es halt dabei“
So in etwa würde ein Dialog zwischen mir und meinem Schreiberlingego klingen, das mir bei den Artikeln regelmäßig mit grummelnden Hmpf-Lauten und unterdrücktem Hüsteln über die Schulter schaut. Recht machen kann ich es ihm selten.
Genau so verhält es sich aber in letzter Zeit auch zwischen mir und meiner größeren Tochter. Egal welche Kleidung ich ihr aussuche, es ist gerade nicht der richtige Tag dafür oder geht – plötzlich! – an ihrem Geschmack vorbei. Seltsamerweise sind viele der Kleidungsstücke selbst gewünschte, die die Mama beflissentlich gekauft hat, damit das Anziehen am Morgen vor dem Kindergarten kein zu großes Theater wird. Dass „Bubenfarben“ völlig undenkbar sind im Schrank meiner Mädchen ist mir längst klar geworden, obwohl wir uns um genderneutrale Erziehung abseits von Pink und Glitzer bemüht haben und ich selbst rosa schon als Kind nicht mochte. Derjenige, der sich die T-Shirts mit Wendepailletten einfallen ließ, dem sage ich eine reichere Zukunft als Bezos und Jobs voraus und vor allem eine noch größere Zeitenwende durch die Erfindung. Seither kommen bei uns nämlich einfarbige Shirts und solche ohne Klimbim überhaupt nicht mehr in Frage. Nein, da ist nichts zu machen. Seufz.
Würde die Auswahl der Kleidung durch die Kinder nicht so lange dauern und die völlige Neuordnung des Kastens sowie des umliegenden Zimmers erfordern, wäre ich heilfroh, wenn mir diese Aufgabe nicht mehr zukäme. So aber, steht M. Mama täglich grübelnd länger vor dem Kleiderschrank der Kinder als dem eigenen und prüft die viel zu karge Auswahl.
Wieso haben wir auch nicht das Lager von Amazon oder Jako-o direkt zu Hause? Also wirklich, zu der pinkfarbenen Hose würde jetzt hervorragend ein hellgrünes Shirt mit Glitzer passen, aber ein derartiges Kleidungsstück haben wir noch nie besessen. Grmpf.
Star Trek Fans könnten auch auf die Idee kommen, dass für solch schwierige Fälle die Installation eines Replikators anzuraten wäre. Wer einen funktionalen kennt, melde sich bitte dringend bei mir!
Neulich legte ich E eine Kombination aus hübschen, violetten Sachen vor – siegesbewusst, da Violett zu ihrer Lieblingsfarben zählt. Und was bekam ich als Reaktion? Kein „Oh, so hübsch, das ziehe ich gleich an!“ und auch kein „Violett, meine allerliebste Lieblingsfarbe!“ Nein, ich bekam ein „Aber es gibt doch keine violetten Katzen!“ zurück.
In meinem Kopf machte es nur: Häh????
Doch seit Neuestem (i.e. seit wir eine Bibi Blocksberg Geschichte um ein kleines Schmusekätzchen kennen) hat sich meine 5-Jährige offenbar in eine miauende Katze verwandelt und jeder Mensch weiß doch, dass Katzen weiß, schwarz, grau oder braun sind. Die 4 Farben, von denen sich seit der letzten Saison und einem Stakkato von „Igitt, Schwarz ziehe ich nicht an!“ bis hin zu einer Lawine aus „Graue Sachen mag ich nicht, da ist ja kein Pink dabei!“. Die Entsetzensschreie über „Kackbraun“ erspare ich euch lieber.
Ja, wenn man glaubt, man kann nichts mehr falsch machen, wird man immer wieder eines Besseren belehrt.
Mein Gedanke beim Lesen des Beitrags: „Es ist Montagmorgen!“ und „Kenn ich!“.
LikeGefällt 2 Personen
Ein typischer Montagmorgen: Ich habe länger für die Entzifferung des Wortes „Schreiberlingego“ gebraucht, als ich bereit wäre, zuzugeben. 😉 Ich schätze, ich sollte erst mal einen Kaffee trinken …
LikeGefällt 4 Personen
Hihi, das ging mir ebenso – trotz ausreichend Kaffeegenuss 😛
LikeGefällt 2 Personen