Muss Englisch unbedingt sein? Nein, ich schreibe meinen Blog auf Deutsch, aber damit niemand (aus Ostösterreich) meine „Favorites“ mit dem 11. Wiener Gemeindebezirk (Favoriten) verwechselt, muss der Titel dann doch Englisch sein, sorry! Außerdem geht es auch um ein englisches Wort, das ich immer wieder sehr interessant finde: „Regroup!“ Oder auch: „I need to regroup“
Regruppieren – umstellen, anders anordnen, umgruppieren. Kann man sich denn anders anordnen, eine Person regruppieren? Erfordert es nicht zumindest eine Gruppe (eine kleinere Anzahl von Personen – laut Duden)? Nun könnte man hier natürlich damit kommen, dass man vielleicht nicht alle Tassen im Schrank hat und dann sollte man doch auf jeden Fall anfangen anzuordnen, einzuräumen.
Freundlicher ausgedrückt sammelt man sich. Sich selbst! Ich stelle mir dazu vor:
Ein sonniger Herbsttag, das Auge schweift über Wien und seinen grünen (Speck)gürtel. Das milde Wetter lockt nach ein paar Tagen Regen alle nach draußen. Also, ab ins Auto und hin zum Wienerwald. Ein Spaziergang über laubbedeckte Wege von der Breite mehrerer SUV-Kinderwägen, damit nächtens auch die motorisierten Jäger zu ihren Hochständen fahren können. Man atmet tief durch, weil die Luft hier im Grünen (oder vielmehr herbstlich Bunten) frisch ist und der Seele gut tut. Und dann erblickt das ohnedies schon entzückte Auge links und rechts unter den Bäumen die sprießenden Pilze. Pflück, pflück, pflück – bis der Korb voll ist oder man von der Polizei erwischt wird, weil hier mehr als 2 kg Pilze pro Person und Tag nicht erlaubt sind. Was wie Schwammerl aus dem Boden schießt, muss schließlich streng begrenzt werden.
Was denn aber nun, wenn man zum Herrn Inspektor sagt „Aber Herr Inspektor!“ (So spricht man bei uns jeden Uniformierten an, wenn man es sich mit ihm gut stellen will) „Ich habe ja gar keine Schwammerl im Korb, sondern nur mich, mich selbst! Da schaun’s her! Ich, ich und wieder ich. Ich wollte mich nur einmal sammeln.“
Gut, so ein Gespräch endet vermutlich noch nicht einmal auf dem Revier (des Herrn Inspektor oder sogar Oberinspektors – letzterer ist natürlich tödlich beleidigt, wenn man ihn nur mit ‚Herr Inspektor‘ angesprochen hat), sondern zur psychiatrischen Begutachtung im Krankenhaus. Ja, man sagt nicht Klappse oder Geschlossene, schon gar nicht Narrenturm, und man nennt eine fachärztliche Untersuchung (des Verstandes) eine Begutachtung.
Beim Kuhhandel wird das Vieh begutachtet und wenn man einen Blechschaden hat, dann kommt ein Sachverständiger, um die Delle (bis hin zum Totalschaden) zu begutachten, alles ganz genau anzuschauen. Als wäre ausgerechnet unser Geist etwas, das man sich von allen Seiten gut besehen könnte. Warum aber heißt denn der Verstand auch genauso wie das, was es angeblich gar nicht gibt und doch jedes Kind kennt? Weißes Leintuch mit Löchern aka Gespenst oder eben Geist – die in meiner Vorstellung übrigens alle Kasimir heißen.
Ha! So sind wir vom „Juhu, ein Schwammerl!“ zum schaurigen „Huuuuhuuuu!“ gekommen und ich meine nicht den flauschigen Vogel mit den großen Augen und dem fast um 360 Grad drehbaren Kopf. Der Eulen-Hype ist übrigens mit dem Verschwinden der Harry Potter Filme aus den Kinos wieder abgeflaut. Ja, da war doch mal was, gell!
Aber ich verliere noch ganz den Faden. Ich muss mich sammeln. Meine Gedanken sammeln und auf einen Haufen legen, damit ich sie in Ruhe ordnen kann.
„Regroup!“ schallt es in meinen Ohren (dank der vielen Serien, die ich in OV binschwotsche. Binge drinking, binge watching, binge eating – fressen bis zum Kotzen und manchmal kann man gar nicht so viel fressen wie man kotzen möchte. Aber eine Eßstörung ist nichts, worüber man sich lustig machen darf – so war das definitiv nicht gemeint. Also nochmals, sammle dich!
Und wen trifft man dann so, wenn man sich gesammelt hat? Me, myself and I – was übrigens nichts mit der Dreifaltigkeit bei Freud, seinem Es, Ich und Über-Ich zu tun hat, oder?
Hat dies auf Mein Name Sei MAMA rebloggt.
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