Als ich neulich auf diesen Entwurf (noch unvollendet) gestoßen bin, dachte ich mir: „Ach ja, das war vor ein paar Wochen ein Thema in meinem Leben, aber jetzt passt es eigentlich gar nicht in das „Jetzt“ auf dem Blog“. Und schon am nächsten Tag wurde das Ganze aktueller denn je:

Immer wenn die Kinder oder zumindest ein Kind  krank sind (ist), tritt bei uns der berühmte Plan B in Kraft (b wie berühmt, bravourös und Blödsinn):

1) Plan A (wie Alltag) wird verworfen – war sowieso völlig unrealistisch, dass alles so läuft wie erhofft und geplant; Routine und Kinder ist wie Schnee und Sommer – beides zusammen geht halt nicht

2) Mitleid aktivieren, denn kranke Kinder bedeuten zu wenig Schlaf in der Nacht und tagsüber das große Jammern – also ich spreche jetzt von mir, dass die Kinder arm dran sind ist ja jedem klar

3) Die Sache mit der Arbeit regeln:

a)‎ Spontan ein paar Tage frei nehmen 😂 (da haben wir allerdings wirklich einige Jongliermöglichkeiten dank flexibler Arbeitszeiten. Nur lästig, dass die Arbeit trotzdem erledigt werden muss, womit sich die Idee hier selbst in den Schwanz beißt – katachrestisch gesprochen

b) Gesetzlich ermöglichte Pflegetage in Anspruch nehmen. Da es sich aber nur um an einer Hand abzählbar wenige handeln darf und das Jahr womöglich gerade erst begonnen oder noch ganz schön viele Monate übrig sind bis Silvester, die Kinder gefühlt ständig krank werden, wird diese Option meist erst im letzten Quartal in Anspruch genommen

c) von zu Hause arbeiten (Effizienzlevel liegt bei –180 bis –200%)

d) selbst erkranken: Die Wahrscheinlichkeit dafür liegt bei rund 180 bis 200%, denn aufgrund des erhöhten Stressniveaus für die Mama sinken auch ihre Abwehrkräfte gegen 0, was wiederum Viren und Bakterien nur so anzieht. Das ist aber auch die schlechteste Option, weil der Spruch „Geteiltes Leid wäre halbes Leid“ einfach nur Humbug ist. Wenn es mir schlecht geht und ich muss auch noch um jemanden kümmern, dem es auch schlecht geht – dann wird mein Leid nur größer

e) die Oma fragen, ob sie verfügbar ist!  👍

4) ‎Spätestens nach 3 Tagen gibt es dann also die „Omatage“ für die Kinder. Gratis als Bonus dazu: Sollte nur ein Kind krank sein, will das andere natürlich auch einen Omatag haben (weil dort gibt es immer Süßigkeiten, man steht den ganzen Tag im Mittelpunkt und kann auf dem Dachboden die alten Spielsachen von früher ausgraben). Morgens ist somit ein Kind unleidlich, weil es krank ist, das andere untröstlich, weil es in den Kindergarten soll

Ablauf Plan O wie Oma:

Erster Omatag morgens: „Ja, bring sie mir nur, mir ist eh langweilig!

Erster Omatag abends: Alle sind zufrieden. Erschöpft aber glücklich.

Zweiter Omatag abends: „Ihr müsst mir Bücher bringen und Puzzles!“ Aus irgendeinem Grund denkt die Oma, dass ihr Fundus an Büchern (kiloweise und ordentlich sortiert) und Spielzeug (kiloweise vorhanden, gut erhalten oder gekauft, weil sie es halt gerade im Geschäft gesehen hatte und an die Enkerl denken musste) nicht ausreichen könnte, um noch einen dritten Tag zu bestreiten

Dritter Omatag abends: „Wenn es sein muss, nehm ich sie morgen schon wieder, aber ich war die Woche noch gar nicht im Fitness Center!“ (Anmerkung meinerseits: Ich habe schon seit Jahren kein Fitness-Center mehr von innen gesehen und die Fitnessgeräte hier im Haus bekommen langsam eine Identitätskrise)

Auch wenn dann im Laufe der Woche die große Sehnsucht nacheinander (Oma und Enkerl) ein wenig kleiner wird, so ist doch Plan O unser Rettungsanker und wir sind sehr dankbar dafür, dass wir unsere Oma haben!