Ich weiß ja nicht, wie es Euch so geht mit dem Sollen, Wollen, Dürfen und Können, aber bei mir braucht alles, was mit den Modalverben zu tun hat, etwas Unterstützung. Deshalb heißen sie ja auch Hilfsverben. Den Kindern predige ich beständig: „Ich kann was? Du musst das Verb auch dazu sagen!“ Also, das muss doch sogar einem Kindergartenkind irgendwann einleuchten, dass man aus dem Satz: „Kann ich Joghurt?“ selbst als Mutter nicht erkennen kann, ob das Kind nun das Wort Joghurt schreiben, ein Joghurt betrachten oder gar eines essen will. Bei der älteren Tochter fruchtet es schon, da schallt es mittlerweile meist: „Darf ich eine Banane ESSEN?“
Die Worte, die gelobt werden sollen, werden dann extra betont. Schlau, oder? Also nicht: „Darf ich SCHOKOLADE essen?“, sondern „Darf ich Schokolade ESSEN?“
Mein Wollen, Sollen, Dürfen, Müssen und Können steht nur leider häufig nicht in Einklang miteinander. Was ich soll, das will ich nicht tun und was meiner Ansicht nach sein müsste, darf nicht sein.
Interessanterweise scheinen mein Wollen und Können mit zunehmenden Alter jedoch zu konvergieren. Während sich das mathematische Herz freut, grübelt das eitle Ich, ob das nun gut ist oder nicht.
Grenzwerte sollte man jedenfalls nicht nur als Schüler berechnen können, sonst stößt man ganz unvermittelt auf sie und fragt sich, wie das passieren konnte, dass plötzlich Schluss ist. Schluss mit lustig ist sowieso irgendwann. Mein Können zeigt meinem Wollen immer öfter wo es wirklich lang geht. Der jugendliche Körper steckt vieles weg, kommt man aber erst einmal in das Alter der ultimativen Weisheit (rund um die 42), schaut die Sache anders aus. Da will man noch Bäume ausreißen, oder zumindest eine lange Wanderung machen, und dann übernimmt man sich und kann sich am nächsten Tag kaum noch rühren.
Der alternde Körper als Lehrmeister des jugendlichen Geistes.
Mein einziger Trost: Die völlige Erschöpfung nach einem sportlichen Spaziergang war in Wirklichkeit einem Virus geschuldet – Hätte ich mir ja denken können!

O-Ton aus dem Kindergarten: „das ist doch komisch: die Kinder sollen mittags schlafen, aber wollen nicht. Die Erzieher wollen schlafen, aber dürfen nicht!“
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Oh die Situation kenne ich von zu Hause auch!! 🙂
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kennste ja wohl. https://www.google.gr/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=2&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwjxmKOJpuPXAhWnCpoKHeEWD9gQFgguMAE&url=http%3A%2F%2Fwww.free-notes.net%2Fcgi-bin%2Fnoten_Song.pl%3Fsong%3DHans%2Bim%2BSchnakeloch%26profile%3Dnull%26lang%3Dde&usg=AOvVaw35AB_u0549OpQSplAMqod3
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Kannte ich gar nicht 🙂 Aber genau so ist es wohl mit dem Hans, dem Hänschen und den Hansinnen 😉
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Schöne neue Optik.
Hmh.
Ob ich das so eliptisch ohne Modalverb stehen lassen möchte?
Ja.
Meine Erkenntnis hieraus: sobald man die ausreichende Beherrschung einer Sprache demonstriert hat, sind Abweichungen von der korrekten Grammtik einfach per def. Stilmittel.
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