1.) Führst Du Selbstgespräche?
Ob ich Selbstgespräche führe? Was denkst du denn?
Wer ich?
Ja du, du ich.
Häh?
Also, was sagst du. Führen wir Selbstgespräche?
Im Augenblick schon, aber das muss ja niemand wissen.
Aber wir sind doch wenigstens immer einer Meinung und haben trotzdem einen regen Gedankenaustausch. Besser geht es ja kaum.
Meine Liebe! Von einer Meinung sein kann man sicherlich nicht sprechen. Was du so von dir gibst, das macht mein Eingreifen ja erst erforderlich. Ich, das Korrektiv von Dir, also mir. Im günstigsten Fall kann man uns Einseitigkeit nachsagen, im schlechtesten Verrücktheit.
Jetzt übertreibst du aber wieder einmal gewaltig und außerdem ein bisschen verrückt ist doch noch allemal besser als eintönig!
[…]
Das Gespräch kann hier nicht in voller Länge wiedergegeben werden. Die Frage muss also offen im Raum stehen bleiben. (Hoffentlich stolpert da mal keines meiner Alter-Egos drüber, manche von denen sind ja nicht die geschicktesten!)
2.) Was war Deine größte Jugendsünde?
Als Teenager war ich ausgesprochen brav aka langweilig oder zumindest nicht wirklich wirklich rebellisch. Bei mir waren es eher die wilden Twens, aber darüber breite ich geschwind den Mantel des ewigen Schweigens.
3.) Wie geht es Dir?
Heute? Immer? Als Mensch allgemein, als Mutter im Speziellen oder in meiner Rolle als bloggendes Superweib *harrharr*? Ich halte derart offene Fragen in rein rhetorischem Anstrich für ausgesprochen schwer zu beantworten. Denn wie es mir wirklich geht, will ja nur eine Handvoll Leute tatsächlich wissen und oft weiß ich es selbst nicht. Dem unglücklichen Rest, dem ich es trotzdem auf die Nase binde, verdreht innerlich die Augen und hält mich – zurecht – für smalltalkunfähig.
Im Englischen gibt es nur eine Antwort auf diese Floskel: „Fine, thank you!“ Eigentlich auch traurig.
4.) Die Wahl der Qual: Einen Monat lang nicht waschen oder einen Monat lang kein Internet?
Nein, also ohne Internet ist der Alltag kaum noch vorstellbar, aber, ja ein ganz großes ABER: Solange wir die Möglichkeit haben, uns zu waschen, ist das für mich ein unverzichtbarer Teil, ohne den ich mich nicht wohlfühle. In bester österreichischer Manier würde ich versuchen einen Kompromiss auszuverhandeln, wenn es denn unbedingt sein müsste auf die tägliche Dusche zu verzichten: Abwechselnd eine Woche ohne Bad mit Internet und dann mit Bad, aber ohne Internet. Der Sonnenkönig himself, Ludwig XIV., schaffte es ja in seinem Leben nur zweimal in eine Badewanne zu steigen. Dafür müssen die Parfümkosten explodiert sein und geholfen hat es doch nicht. Na ja, in vielerlei Hinsicht war er kein wahrlich leuchtendes Vorbild, höchstens ein ziemlich streng riechendes.
Die Freitagsfragen kamen wie immer von der Brüllmaus.