Gestern war ein denkwürdiger Tag in Österreich.

Ich weiß nicht, ob es jemand von Euch mitverfolgen konnte, die Veränderungen sind vermutlich sogar nachhaltig.

Man ist ja auf vieles vorbereitet, aber die wirklichen Überraschungen kommen dann doch meist – eben – überraschend. Dabei hatte es sich eigentlich schon seit Wochen abgezeichnet: Die alte Koalition wurden aufgekündigt, neue Interessens- und Zweckgemeinschaften verhandelt.

Und so kam es also an jenem 15. Oktober 2017, dass plötzlich statt dem langjährig bewährten Zweierbündnis Mama – kleine Z zur Mittagszeit die neue Koalition aus E und Z das Ruder übernahm und eine Stunde lang friedlich miteinander im Wohnzimmer spielte, sodass die Eltern zwar keinen verdienten Mittagsschlaf, aber immerhin eine erholsame Mittagsruhe halten konnten!

Und wäre die Mama nicht so baff gewesen, ob der kleinkoalitionären Ruhe, der sie aufmerksam und verzückt lauschen musste („Kannst du mir helfen, E?“ – „So macht man das, Z„), hätte sie womöglich sogar wirklich für kurze Zeit ein Schläfchen halten können. Die Kleinparteien kamen jedoch schließlich ins Zimmer getrabt und beschwerten sich bei den Altparteien über die herrschenden Zustände:

Wir müssen die ganze Zeit ganz alleine im Wohnzimmer spielen!

Ja, wo gibt es denn so etwas? Die Opposition lässt man doch nie aus den Augen oder gar machen, was sie will! Also hieß es für die Großen raus aus der Komfortzone, wieder hinein ins Tagesgeschehen.