Neulich wurde ich von einer Bekannten (deren Muttersprache nicht Deutsch ist) gefragt, woher das Wort Halligalli stamme. Eine kleine Diskussion entstand und wir nahmen alle an, dass es wohl ein österreichischer Begriff sein müsse. Kindliche Laute wie „Baba“ (für Auf Wiedersehen, Tschüss) oder „Wuzi“ (ein lieber Mensch) werden doch vor allem in Ostösterreich verwendet. Später hat mir eine (wenige Sekunden dauernde) Internetrecherche verraten, dass Halligalli auch als hully gully geschrieben werden kann. Ich wollte mich schon in einem inneren Monolog über diese zwanghaften Anglizismen heutzutage auslassen, als ich las, dass unser deutsches Halligalli vom englischen Hully Gully stammt.
Überrascht? Ich schon.
Hully Gully ist ein Tanz, bei dem die einzelnen Schritte zwar einfach sind, es mit zunehmenden Tempo aber immer schwieriger wird auch die richtige Choreographie einzuhalten. Das führt letztendlich zu einem lustigen Durcheinander. So ein fröhlicher Trubel ist dann auch auf Deutsch ein ziemliches Halligalli.
Ursprünglich wurde der Begriff hully gully bei einem Spiel verwendet, bei dem man eine Handvoll Nüsse oder Samen schüttelte und das Gegenüber die richtige Anzahl raten ließ: „Hully gully, how many?“
Das Prinzip dieses Spiels gibt es nun in einer Abwandlung auch als Kartenspiel schon für Kinder und das Spiel trägt auch den Namen „Halli Galli“. Dabei sind Mengen möglichst rasch optisch zu erfassen. Wer als erster erkennt, wann 5 gleiche Stück Obst am Tisch auf den Karten zu sehen sind, der darf die Karten haben. Das Spiel fördert also Konzentration und das Zählvermögen.
Klingt eigentlich ganz unterhaltsam, sogar als kleine Spielpause zwischendurch bei einer Kinderparty, auf der ja prinzipiell ein ziemliches Halligalli herrscht.
Und die beliebteste Karte ist die Erdbeer-Fünf 😁🍓
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