Christiane hat sie wieder ausgegeben, die Schreibeinladung mit den 3 Worten für die maximal 10 Sätze: Bei den abc-Etüden heißt es diesmal:

Kellerdurchbruch, hermetisch und brandschatzen.

Hm, wirklich? Interessant! Hermetisch abgeriegelt kam mir mein Hirn vor als ich diese Worte von redskiesoverparadies las, auf den Durchbruch einer Idee wartend und Brandteigkrapferl schmatzend. Erst als ich mich vor der Hitze in den Keller geflüchtet hatte, ergab alles plötzlich einen Sinn.

Oder etwa doch nicht?

„Hermione warf ihre rötlichen Locken in den Nacken und ihm einen ihrer typischen, verführerischen, eben hermetischen Blicke zu …“

Ein Hustenanfall überkam mich.

„Du denkst, dass hermetisch von Hermione kommt … so wie alles französisch sein muss, was Franz macht?“

Ich rang nach Luft und Fassung bei den grottenschlechten Harry Potter-Fanfictiongeschichten, mit denen mich meine Zellengenossin noch mehr quälte als es der Staub und die Hitze in diesem Kellerloch vermochten. Wenn ich hier raus wollte, musste ich weitergraben. Also nahm ich den Kaffeelöffel wieder in die Hand und kratzte schwitzend an dem kleinen Loch in der Mauer weiter. Das Graben hielt mich davon ab, völlig den Verstand zu verlieren.

Wobei ich mir gar nicht sicher war, was mich früher in den Wahnsinn treiben würde: Zu wissen, dass wir hier auf ewig festsaßen oder zu wissen, dass ich hier festsaß mit einer selbsternannten Autorin, die mir alle ihre schriftstellerischen Eingebungen erzählen musste, weil sie keine Möglichkeit hatte, sie aufzuschreiben:

„Harry war so abgelenkt durch Hermiones Gehabe, dass er sogar den Zauberspruch vergaß, mit dem er die aufmüpfigen Hauselfen in Mäuse verwandeln wollte, weil sie aus Protest gegen ihre Arbeitsbedingungen im Zauberministerium brandschatzen und randalieren wollten …“

Ach, ich wünschte irgendjemand würde mich in eine Maus verwandeln, dann könnte ich jetzt schon durch den winzigen Kellerdurchbruch ins Freie laufen, in die Freiheit, weg von Harry, weg aus Absurdistan.