„Wir laufen mit geschlossenen Augen gegen eine Wand …“
so oder so ähnlich fangen in letzter Zeit viele Spieleanleitungen meiner Tochter an. Und wissen Sie was? Die kleine Schwester macht sofort begeistert mit!
Auf dem Spielplatz wurde ich neulich zum Mitspieler auserkoren. Jackpot für Eltern, die sich eigentlich erhofft hatten, gemütlich von der Parkbank aus das Treiben zu beobachten und geistig in ganz anderen Sphären als den sandigen und steinigen des Spielplatzbodens zu schweben.
E erklärte mir meine und ihre Rolle folgendermaßen:
„Du nimmst dir etwas von meinem Sand. Aber mit geschlossenen Augen, damit ich es nicht sehe! Und ich komme dann gelaufen und merke, dass etwas von meinem Sand fehlt und schimpfe.“
Der Plot hat mehr als nur einen Haken, dachte ich mir, aber noch bevor ich z.B. darauf hinweisen konnte, dass das Kopf-in-den-Sand-Stecken der Sträuße selbige auch nicht unsichtbar macht, wurden mir schon ein paar extra ausgewählte Sandkörner überlassen. Als ich es dann wagte, nicht von diesen, sondern aus Was-habe-ich-mir-dabei-nur-gedacht-Leichtigkeit-des-Spiels von einem größeren Sandhaufen daneben etwas zu nehmen, wurde das ganze rasch zu einer „Nein, Mama, so geht das nicht! Du machst es ganz falsch!„-Tränen-Zorn-Situation, die mich als Mutter immer wieder etwas ratlos zurück lässt.
Immerhin erscheinen im Vergleich zu solchen Aufgabenstellungen in der Freizeit manche im Berufsleben gar nicht mehr so undurchschaubar und schwierig, sondern wunderbar logisch und erfüllbar.
Fantastisch in Bildern umgesetzt ist die Thematik des heutigen Beitrages übrigens hier: fowllanguage (eine Seite, die und sowieso immer einen Klick wert ist)
Ach ja – Ups! – in der Überschrift ist mir wohl ein Fehler unterlaufen. Es sollte natürlich fesselnde Spiele heißen …
‚“Du nimmst dir etwas von meinem Sand. Aber mit geschlossenen Augen, damit ich es nicht sehe! Und ich komme dann gelaufen und merke, dass etwas von meinem Sand fehlt und schimpfe.”
Der Plot hat mehr als nur einen Haken, dachte ich mir, aber noch bevor ich z.B. darauf hinweisen konnte, dass das Kopf-in-den-Sand-Stecken der Sträuße selbige auch nicht unsichtbar macht‘
Hier, beiläufig ein Link
https://de.wikipedia.org/wiki/Theory_of_Mind#Entwicklungspsychologie_der_Theory_of_Mind
Der Entwicklungspsychologie von Fesselspielen wird Beiläufigkeit nicht gerecht.
LikeGefällt 1 Person
Yeah, ganz so beiläufig ist auch nicht okay. Sorry, meine Gedanken waren anderweitig gefesselt.
Hier, speziell das hatte ich im Sinn. Wobei das Szenario bemerkenswerterweise umgekehrt ist (dein Kind nimmt scheinbar an, dass es [unmittelbar Zugriff auf] dein Wissen bzw. deine Sinneseindrücke hat). https://en.wikipedia.org/wiki/Sally%E2%80%93Anne_test
LikeGefällt 1 Person
Danke für den Link. Zu dem Thema (Theory of mind, nicht Fesselspiele 😉 ) habe ich ein ganz interessantes Buch zu Hause – und es sogar gelesen (vor ich Kinder hatte) 🙂
LikeGefällt 1 Person
Das schien mir durchaus wahrscheinlich. Allerdings finde ich die Themenvielfalt deiner Bibliothek jetzt interessanter als vorher, Em.
LikeGefällt 1 Person
„Mit geschlossenen Augen gegen die Wand“ … Das Spiel kenne ich. 😀
LikeGefällt 1 Person
Ich habe es beobachtet: Da wird geschummelt, was das Zeug hergibt 😉
Das Spiel ist also in mehrfacher Hinsicht bedenklich 🙂
LikeGefällt 3 Personen