Meine knapp 3-jährige Tochter E meinte vor einiger Zeit, nachdem wir beiden Töchter abends die Pyjamas angezogen hatten:

„Ich habe eine blauen Pyjama und Z einen rosa Pyjama.

Wir haben beide dieselbe Farbe!“

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Neulich als ich morgens Kleidung für E aus dem Kleiderschrank nahm, erzählte mir mein kleiner Naseweis: „Wenn ich groß bin, trage ich auch solche Hemden wie der Papa“. Ich entgegnete, dass Frauen eher Blusen tragen würden und nur die Männer Hemden. E rief empört:

„Ich will aber ein Mann werden!“

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Obigen Beschluß hat sie mittlerweile auch schon ihrer Oma mitgeteilt. Ich fühlte mich bemüßigt, E zu erklären, dass man sich zwar z.B. den Beruf, nicht aber ohne weiteres das Geschlecht aussuchen kann (natürlich mit Ausnahmen, aber mit einem Kindergartenkind muss ich diesen Themenkomplex noch nicht diskutieren). Ergänzend zählte ich Berufe wie Ärztin und Lehrerin auf. E überlegte kurz und meinte:

„Dann will ich Doktorfrau werden“

Gut, vom Heiraten hatte ich noch gar nicht gesprochen, aber es ist auch eine Option …

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E liebt es, Fotos anzuschauen, ganz besonders, wenn sie darauf abgebildet ist. Wir blätterten ein Album durch. E sagte bei jedem Bild was bzw. wer darauf zu sehen war.

Auf einem Foto von ihrer letzten Geburtstagsfeier sind die eingeladenen Kinder, E selbst und ein paar Väter bei einem Luftballonspiel verewigt. Die Erwachsenen sind alle ungefähr in unserem – also dem „besten“ 😉 – Alter.

E kommentierte:

„Das war mein 2. Geburtstag. Da sind die Kinder und alte Männer.“

Unnötig zu sagen, dass mein Mann nach Luft schnappte und sich sein schütteres Haar raufte ..

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Neulich auf der Toilette eines Restaurants (zugegebenermaßen ist das kein besonders rühmlicher Anfang für eine Erzählung, aber doch recht typisch für eine Erlebnis mit einem windelfreien Kleinkind) erklärte ich meiner Tochter, dass das blinkende Ding über der Türe ein Bewegungssensor war, der das Licht für uns steuerte.

Wie es sich für einen richtigen Restaurantbesuch mit kürzlich sauber gewordenem Kind gehört, blieb es nicht beim einmaligen Besuch der Toilette. Für E ist die Tatsache, dass sie nun auch schon auf Erwachsenen-Klos gehen kann ein zu zelebrierendes Ereignis. Für mich jede Andeutung, dass sie dorthin muss, ein Alarmsignal, dem unverzüglich Folge zu leisten ist.

Wir unterhielten uns über alles mögliche, während wir darauf warteten, dass sie ihr Geschäft machte. Da meinte E:

„Es hat geblunkt.“

Nach kurzem Überlegen verbesserte ich sie und sagte in die Kloschüssel spähend: „Du meinst, es hat geplumpst?“ E schüttelte den Kopf, „Nein, es hat geblunkt!“ Aus dem Gästeraum hörte man Livemusik mit Trommeln. Also versuchte ich es wieder: „Ah! Es hat gepumpert. Du hörst die Trommeln?“ Aber E wiederholte wieder: „Nein, es hat GEBLUNKT!“ und schaute auffällig und fast ängstlich an die Decke. Erst da begriff ich, worum es ging: „Es hat GEBLINKT!“

Die (Ver)biegungen der deutschen Sprache sind von überraschend regelmäßiger Unregelmäßigkeit.

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„Maroni, Maroni, Maroni….“

E sang fröhlich vor sich hin. Als ich nachfragte woher sie das Maroni-Lied kannte (die Maroni-Zeit war eigentlich schon wieder vorbei), erklärte sie mir, dass es der Papa im Auto gespielt hätte. Mein Verwunderung wurde noch größer, weil ich den Musikgeschmack meines Mannes mittlerweile doch recht gut kenne.

Es dauerte einige Zeit bis ich die mir bekannte Melodie zuordnen konnte. Es handelte sich um „My Bony Is Over The Ocean“, das sie auf der Kinderlieder-CD gehört hatte, die ich meinem Mann neulich mit auf den Weg gab.

Naja, ich hatte als Kind immer gedacht, das Lied würde von einem Pony handeln. So hat jeder seine eigene Version davon …

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E ließ sich von mir eine Frisur mit 3 kleinen Rossschwänzchen mit roten Haarbändern machen. Als ich fertig war, lief sie sofort zum Spiegel und rief begeistert:

„Ich schaue aus wie eine Geburtstagsparty“

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Nachdem unsere Tochter erfahren hatte, dass die meisten Autos zumindest einen Auspuff haben, wollte sie ihr neu erworbenes Wissen auch aktiv anwenden. Aus Holzbausteinen errichtete sie eine Stadt und erklärte mir dann, wo die Straßen wären:

„Da drüben puffen die Autos raus“