Seit einer gefühlten Ewigkeit zuckelte sie nun schon hinter dieser PS-lahmen Knutschkugel her.

Auf der kurvigen Strecke gab es keine vernünftige Möglichkeit zu überholen und auf halsbrecherische Manöver ohne jede Weitsicht konnte sie liebend gerne verzichten.

Ihre Gedanken verloren sich irgendwo in den Untiefen ihres Verstandes.

Noch nie hatte sie verstanden, was Buben (und Männer) Spielzeug wie den Transformers abgewinnen konnten, aber nun lächelte sie bei der Vorstellung, wie bei der Verwandlung ihres eigenen Autos in einen übermächtigen Roboter allen anderen Verkehrsteilnehmern der Atem stocken würde.

Als Actionfigur könnte sie dann den nervtötenden Schleicher vor ihr genauso zur Seite räumen wie den lästigen Drängler hinter ihr.

Selbst den lebensmüden Halbstarken, der sie und das Töfftöff eben mit aufheulendem Motor direkt vor der Kehre überholt hatte, würde sie mit ein paar metallisch hallenden Schritten einholen und in der Hand einfach zerquetschen.

Und danach führte sie ihr Weg noch nicht einmal in den Beichtstuhl, um für diese Tat um Vergebung zu bitten, sondern einfach immer weiter auf den Straßen, hinaus in die große Welt voller Autobots – zu weiteren spannenden Actionabenteuern.

Grinsend stieg „MAMA-die Aufräumerin“ ein bisschen aufs Gas, nur um gleich darauf mit rasendem Herzen auf die Bremse zu springen, weil die Knutschkugel vor ihr die nächste Kurve tatsächlich im Schneckentempo zu nehmen gedachte.

Im Film sind Blechsalate cool, in Wirklichkeit aber einfach nur gefährlich.

2017_37.17_zwei_lz | 365tageasatzaday

Noch ein Beitrag zu den dieswöchigen abc-Etüden von Christiane (aus 3 Worten werden maximal 10 Sätze), diesmal mit Bild und Wortvorgabe von lz, und mein „wörtlicher“ Beitrag zu mehr Sicherheit auf unseren Straßen  😉