„Früh übt sich“ oder auch „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr“. Das hat schon etwas für sich – wie die meisten Sprichwörter. Deshalb werden den Kindern besonders in den ersten Jahren Eltern an die Seite gestellt, damit diese sie (hoffentlich) erziehen, ihnen alles, was wichtig ist zum Überleben in der Gesellschaft beibringen. Nicht nur wir haben uns Kindergärten und Schulen einfallen lassen, um den Nachwuchs auf das Leben als Erwachsene vorzubereiten. Auch im Tierreich trifft man solche klug organisierte Verbände mit bestimmtem Zweck immer wieder an.

Und nicht zu vergessen: Auch Elternsein ist ein Lernprozess, womit das mit dem Hans und dem Hänschen dann doch wieder nicht so ganz in Stein gemeißelt ist. Als Mutter habe ich schon viel dazu gelernt. Meinem Mann geht es scheinbar nicht anders.

Vor kurzem kauften wir ein unterhaltsames Buch über Manieren. Es kann ja nie schaden, so etwas zu Hause zu haben. Die Vornehmtuerei von Mary Poppins ist bei uns sowieso schon legendär. Dass Prinzessinnen nach strengen Regeln erzogen wurden, wissen die Kinder längst, so ist es eigentlich nicht verwunderlich, dass mein Mann neulich mit den Worten: „Man schaut einer feinen Damen nicht dabei zu, wenn sie sich die Unterhose auszieht!“ aus dem Zimmer der Tochter geworfen wurde, als es morgens darum ging, dafür zu sorgen, dass sich die Kinder für den Kindergarten herrichten.

Wo sie Recht hat, hat sie Recht.


Einen anderen „Trick“ von uns Frauen muss meine Noch-5-Jährige allerdings erst lernen. Als es neulich um die Vorstellungsrunde in einer neuen Spielgruppe ging, in der die anderen drei Kinder, alles Buben, eben schon 6 Jahre alt waren, begab sich folgendes. E berichtete es mir im Nachhinein so: „Mama, gestern musste ich schummeln!“

Ich:“Ach ja? Wieso denn?

E: „Die anderen waren alle schon 6. Da musste ich auch sagen, dass ich schon 6 bin

E schaute schuldbewusst drein und ich musste lauthals lachen.

Weist du,seines musst du noch lernen: Eine Frau macht sich nie älter als sie ist!“