Den Titel habe ich mir von der Springmaus, Freundin des Kleinen Kängurus (Paul Maar) ausgeliehen, weil der Satz einfach herrlich erfrischend ist. So existentialistisch, wenn man will (und den Großteil seiner Freizeit mit Kinderbüchern – und der nicht immer vergeblichen Suche nach tieferen Bedeutungen darin – verbringt.
„Da ist niemand, aber wo ist er hin?“ ist ein anderer Satz aus einem Kinderbuch (Karma Wilson, Jane, Chapman; Bär findet einen Freund), der für mich Sein und Nichtsein in einer so packenden Weise vereint, wie es sonst nur noch Shakespeare gelingen mag.
Was es gibt und was es (alles angeblich) nicht gibt – darüber kann man ausgiebig streiten. Dass der 7. Buchstabe unseres Alphabets das G ist, darüber lässt sich allerdings nicht lange diskutieren. Wir sind also schon beim Ge angelangt. Und fast alle meine Assoziationen dazu fangen auch mit Ge an. Obwohl natürlich das Erste, was mir in den Sinn kam, das Abstellgleis war. Das kam so:
Ich hatte einen langen Arbeitstag eingelegt und wankte danach müde zum Zug. Da ich schon wusste, dass so spät (nach 19 Uhr – *hust*) die Züge nicht mehr in einem so dichtem Takt wie untertags fahren, hatte ich also die Anzeigetafel intensiv studiert und festgestellt, dass „mein“ Zug eben um halb 8 fahren würde. Gewohnheitsmäßig begab ich mich auf den üblichen Bahnsteig und stieg, sobald der Zug eingefahren war, ein. Dass alle anderen Reisenwollenden meinem Beispiel nicht folgten, schrieb ich nur dem ungewöhnlich warmen Herbstabend und der noch längeren Zeit bis zur Abfahrt zu. Doch kaum hatte ich Platz genommen, wurde ich vom vorbeikommenden Schaffner gebeten, auszusteigen, da diese Garnitur abgestellt würde. Noch immer müde, dafür aber noch etwas verwirrter leistete ich der Aufforderung natürlich Folge. Wer will schon aufs Abstellgleis geschoben werden?! Erst da fiel mir übrigens auf, dass ich zwar gefühlte Minuten lang auf die Uhrzeit der Abfahrt gestarrt hatte, der Anzeige des richtigen Bahnsteigs aber gar keine Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Ich nenne es einmal selektive Wahrnehmung und wende mich nun noch in rascher Reihenfolge den restlichen Assoziationen mit G zu:
Geige – liegt zu Hause herum und harrt der Zuführung einer ersten Übungsstunde (vermutlich erst im Rentenalter)
Gestalt – Gestalttherapie, vor allem bekannt ist die „leere Stuhl“-Technik
Geheimnisse – sollte man haben und für sich bewahren
Gestern – ist im Zeitalter des Internetzes vom Heute noch weiter in die Vergangenheit gerückt als früher
… gerade nichts mehr übrig, von den Gedanken der letzten Tage zu diesem Artikel …
Gehalt? Geistesgröße? Gemüt? Glanzpapier?
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