nicht.

Eher nicht? Überhaupt nicht? Nur ein bisschen?

Ich bin alles andere als ein Politikprofi, interessiere mich nur bedingt (durch die Zugehörigkeit zur Gesellschaft) für die Entscheidungen der Politiker, da ich ihre Nachwirkungen meist für zu kurzzeitig halte, als dass es sich lohnen würde, sich damit eingehender auseinanderzusetzen. Die nächste Legislaturperiode dreht sowieso wieder alles um.

Herumgewurschtel und Getöse statt Umsetzungswillen oder Reformanstrengungen, so scheint es oft gehandhabt zu werden. Regionalkaiser kämpfen um Beliebtheit – als wären sie auf Tinder und wollten sich unter keinen Umständen wegwischen lassen. Es geht nicht um die Zukunft aller, sondern nur um die Likes für den Einzelnen im Jetzt.

(Wobei, über Likes freue ich mich natürlich auch – also habe ich vielleicht doch etwas aktiv Politisches in mir?)

Früher fand ich Außenpolitik wichtiger als Innenpolitik – denn in letzterer erkennt man die Luftschlösser viel zu schnell, bei ersterer ist man nicht so nahe dran, als dass sich erkennen ließe, ob da auch nur mit Wasser gekocht wird. Tatsächlich interessant finde ich Politikwissenschaft. Welch unterschiedliche Theorien verfolgt werden könnten, statt immer nur das immer gleiche „Wie halte ich mich an der Macht?“. Der Vergleich zwischen Theorie und Praxis ist so unterhaltsam wie ein Suchbild in der Zeitung, nur dass man nach den 5 bis 7 Übereinstimmungen Ausschau halten soll, Unterschiede (zwischen den Plänen und Versprechungen und der Realität) gibt es ja zuhauf.

Gemacht wird das, worüber man in den Nachrichten hört, sehr oft von Quereinsteigern Der beliebteste Bauer im Ort wird zum Bürgermeister gewählt, der auf den Stammtisch schlagende Immobilientycoon zum Präsidenten, es sollen schon Kabarettisten mit Listen erfolgreich gewesen sein und der eine oder andere Von-Beruf-Sohn lässt sich die  symptomatische Ernährung seiner Profilierungsneurose aus Steuermitteln „vom Volk“ bezahlen.

Soweit die Einblicke in die Sichtweise der Referentin des heutigen Beitrags aus dem Themenkreis „Politik kinderleicht“.

Politik kinderleicht

Politik muss also wirklich nicht so kompliziert sein, dass man ein Studium benötigt, um es zu verstehen. Nein, Politik ist meiner Ansicht nach oft kinderleicht zu durchschauen. Manche Regeln könnten sich die Herrn und Frauen Politiker direkt von (meinen) kleinen Kindern abgeschaut haben.

Hier ein Paar Beispiele aus den Zeitungen der letzten Tage: (Wer erkennen kann, um welches politisches Ereignis es sich handelt, bekommt Extrapunkte)

Beispiel 1:

Wenn einer schlimm ist, drehen sich alle beleidigt weg und reden nicht mehr mit ihm. Ha! Und damit es auch richtig weh tut, schickt man auch alle seine Verwandten auf ihre Zimmer und redet nicht mehr mit ihnen. Doppel Ha!

Beispiel 2:

Wenn einer oder sogar mehrere nicht nach den Spielregeln spielen wollen, dann müssen die zum Rapport, die gepetzt haben, dass es da jemanden gibt, der nicht nach den Regeln spielen will. Wäre ja noch schöner, wenn man die Schuld dem Spieleleiter gäbe oder jenem, der allen die Regeln hätte erklären sollen oder denen, die nicht richtig mitspielen wollen.

Ihr kennt sicher auch noch viele Fälle, bei denen man sich fragt, ob die große Weltpolitik vielleicht doch nur ein riesiger Kindergarten ist.