3 Worte, eine Minimalgeschichte aus maximal 10 Sätzen – die abc-Etüden von Christiane mit den Illustrationen von Herrn lz und diese Woche mit der Wortspende vom Fundevogelnest
Sie sah das Grauen in den Augen ihrer Kinder.
„Der hat so viele Augen?!“ fragte die jüngere Tochter entsetzt und ihre ältere Schwester fügte noch ein weinerliches „Wie ein Monster!“ hinzu.
„Das nennt sich doch nur Pfauenauge, die Musterung der Federn“ erklärte die Mutter und zog die Kinder weiter, um Richtung der Esel zu schlendern und die Aufmerksamkeit der Mädchen auf etwas anderes zu lenken.
Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters, dachte sie bei sich und seufzte leise, weil sich ihr Naturgenießergen offenbar nicht vererbt hatte.
Doch der Besuch bei den Eseln war eine noch größere Enttäuschung, da der Boden dort versiegelt war und ihr die Tiere einfach nur leid taten.
Wann werden die Menschen endlich begreifen, dass Tiere keine Ausstellungsstücke sind und nicht der Unterhaltung der Menschen dienen sollten. Nein, Tierparks und Zoos sind nicht der Ort, um Tiere kennen zu lernen. Was hatte sie sich nur dabei gedacht, hierher zu kommen?
So sehr, wie ich deiner Meinung bin – wo siehst du die Alternative?
Liebe, nachdenkliche Grüße
Christiane
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Ja, das frage ich mich auch immer wieder. Nur Fotos und Filme vermitteln nicht, was eine echte Begegnung ausmacht. Meine Liebe zu und Interesse an Tieren basiert zum Beispiel auf Besuchen im Alpenzoo in Innsbruck als ich noch Kind war. Letzten Sommer waren wir wieder einmal dort und mir hätten die gestressten Bären nicht noch mehr erbarmen können. So schön das Gehege ist, es beengt und stresst trotzdem, wenn man es NIEMALS verlassen kann 😦
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Ich habe das gleiche Problem, wenn ich Tierparks oder Zoos betrete. Mein schlimmstes Erlebnis dazu war mal der Tiger in Hagenbecks Tierpark (der Hamburger Zoo). Dieser Käfig war ein Verbrechen, zumindest gefühlt.
Aber wo ist der Mittelweg? 😦
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Weniger Platz für das 500. Einkaufszentrum auf der grünen Wiese, Straßen überall hin und erst die Parkplätze, das würde ich vorschlagen, aber bitte erst, wenn ich in Rente gehe, weil ich bis dahin das alles noch brauche ( und dann erst recht, weil ich ja dann nicht mehr so mobil bin).
Ui, ui, wirklich schwierig. Na ja, wenigstens brauche ich keine Kraftwerke und Atommeiler, mein Strom kommt aus der Steckdose 😉
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Ich bin auch immer sehr in Zoos und Tierparks gespalten, besuche sie auch nur noch sehr selten. Der Mittelweg liegt für mich in großen Außengehegen, ohne Betonversiegelungen! Und bei manchen Tieren hinterfrage ich auch, ob sie überhaupt in einen Zoo gehören: Wildkatzen, Elefanten, Eisbären und Bären…
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Genau so halte ich es auch, wenn überhaupt, dann war ich in den letzten Jahren fast nur in Tierparks. Aber hast du dort mal Wölfe gesehen? Oder die von dir erwähnten Bären? Tiere, die ein großes Revier und hohen Bewegungsbedarf haben? Das was ich kenne, ist sicherlich besser als die reine Zootierhaltung, aber in so manchen Fällen zerreißt es mich trotzdem.
Ich habe selbst keine Lösung, bestimmt ist das in vielen Fällen eine Abwägung des kleineren Übels …
Ach, ich bin schon still.
Sei herzlich gegrüßt
Christiane
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Ich bin ganz bei dir!
liebe Grüße zurück, Ulli
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Könnte eine wahre Geschichte sein. Gefällt mir.
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