Christianes abc-Etüden: 3 Wörter (diesmal von Bernd) und nicht mehr als 10 Sätze, die mir dazu eingefallen sind:
Illustration von lz
Fast hätte sie ein Ohnmachtsanfall ereilt, als ihre etwas benebelten Sinne erfassten, was er getan hatte.
Sie war nur einen kurzen Moment „für kleine Mädchen“ gewesen, wobei an ihr sicherlich nichts mehr wirklich klein und sie selbst schon ein ziemlich altes Mädchen war, das mit der steten Ausdehnung des Vermögens ihres Ehemannes genauso stetig und sehr zufrieden in die Breite gegangen war.
Als sie den Salon wieder betrat, stand der junge Mann leicht schwankend vor dem teuersten Bild des Hauses und die Finger seiner rechten Hand versuchten das Missgeschick weg zu piddeln, welches er mit der Zigarette der Leinwand eingebrannt hatte.
Ihm war erst aufgefallen, dass das glühende Ende seines Glimmstengels nicht mehr tat, was es sollte, nämlich glühen, als er, die nackte Schönheit auf dem Gemälde intensiv anstarrend, an einer ausgelöschten Zigarette zu zuzzeln begann.
Die letzten Stunden war sie geblendet gewesen von seiner jugendlichen Männlichkeit, doch jetzt hatte sie nur noch Augen für das hässliche, angekohlte Loch an delikater Stelle im Gemälde, in dem sein Zeigefinger mehr Schaden als Wiedergutmachung anrichtete.
Dieser Abend würde die teuerste Affäre ihres Lebens werden und das mit einem Lover, dessen Name sie bei der zweiten Flasche Sekt längst vergessen hatte.
Es gibt manchmal schon echt bescheuerte Zeitgenossen … und ich sage nicht, wen von beiden ich damit meine 😉
Liebe Grüße
Christiane
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🙂 Es gibt ja auch den Spruch: „Jeder Topf findet seinen Deckel“ (oder so ähnlich) *gg*
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