„Ich bin müder!“ – „Nein, ich bin müder!“
Die Kinder streiten darum, wer sich ins Gitterbett legen darf, um einen Mittagsschlaf zu halten. Eigentlich sind beide schon längst aus dem Gitterbett herausgewachsen, aber manchmal kommen Retrodinge auch bei Kindern wieder in Mode. Und so malt sich mein immermüdes Ich plötzlich aus, wie erholsam es wäre ein Stündlein oder zumindest ein halbes selige Ruhe zu genießen.
Beide Kinder legen sich dann auch abwechselnd in das kleine Bett (oder versuchen es zumindest), doch spätestens nach 15 Sekunden springen sie wieder auf und rufen: „Aufgewacht!“ Und damit scheint auch jeder Anflug von Müdigkeit bei ihnen schon wieder vorbei zu sein. Bei mir aber hat sich die Müdigkeit mit ihrer Schwere im Körper, den nur noch auf Halbmast stehenden Augenlidern und dem geistigen Stand-by Zustand gerade erst eingenistet und macht keinerlei Anstalten von selbst wieder zu verschwinden.
Also, grüble ich auch noch Stunden später über den Willen zur Macht nach. Nicht gerade im eigentlich Nietzschen Sinne, und doch die Welterkenntnis betreffend, nämlich jene einer gefühlt ständig müden Mutter: Was auch immer sie WILL, es wird nur selten geMACHT.
*seufz*