abc-Etüden: Man(n) tut, wie ihm geheißen

Die Wörter für die abc-Etüden diese Woche stammen von Bernd (redskiesoverparadise.name) und sind eine wirkliche Herausforderung:

Ohnmachtsanfall
angekohlt 
piddeln

 

Piddeln kannte ich bisher gar nicht, ankohlen auch nur als leicht angesengt. Aber nun weiß ich, dass in manchen Gegenden statt angeschwindelt (oder veräppelt) wohl angekohlt gesagt wird, und dass die Kletzlerei auch Gepiddel (?) genannt werden könnte. Ich vermute es zumindest und bin immer wieder über die lokalen Ausprägungen unserer Sprache erstaunt. Sehr lehrreich die abc-Etüden, also. Danke Bernd und Christiane!

Und natürlich auch Danke an Herrn lz für die stimmungsvolle Illustration.

So, dann wage ich einmal einen Versuch mit den drei Worten der Woche.

Seit er auf das angekohlte Skelett gestoßen war, fühlte er sich einem Ohnmachtsanfall näher als je zuvor, obwohl ihn der Blutdruck schon oft im Stich zu lassen gedroht hatte.

Er piddelte nervös an dem Taschentuch herum, das er aus der Hosentasche gezogen hatte, aber selbst damit traute er sich nicht, dieses schauerliche Ding auch nur zu berühren.

Gedankenverloren presste er die zerrupften Papierüberbleibsel vor Mund und Nase, als müsste er sich vor Verwesungsgeruch schützen. Das sah man doch auch immer im Film, dass die ersten Polizisten, die an einen Tatort kamen, sich angewidert und schockiert ein Taschentuch vors Gesicht hielten.

 

Er konnte die Polizei nicht rufen, er musste dieses Schlamassel hier selbst beseitigen. Eigentlich stank es auch gar nicht, ihm grauste nur so furchtbar vor Spinnen, sowohl den lebenden als auch den toten.

Jetzt kitzelten ihn auch noch die Taschentuchfetzen in der Nase und er musste niesen. Als er die Augen wieder öffnete, war der winzige achtbeinige Körper weggeblasen.

Da hatte er wieder einmal Glück gehabt und konnte endlich den Griller abbauen, wie ihm seine Frau aufgetragen hatte, weil es angeblich heute Nacht noch zu regnen beginnen würde.