Als E auf die Welt kam wurden die nachfolgenden Monaten gefühlt zu den längsten meines bisherigen Lebens.

Das mag einerseits daran gelegen haben, dass ich mir um fast alles Sorgen machte, obwohl die Welt vermutlich so geblieben war wie zuvor. Nur ein winziger, gesunder Mensch bestimmte plötzlich meinen Alltag. Das Muttergefühl war so neu und überwältigend, dass es meine Perspektive auf potentielle Gefahren (und ganz normale Situationen) völlig aus dem Gleichgewicht rückte. Mögliche Gefahren rückten – egal wie theoretisch – in den Mittelpunkt. Die Umstellung auf die Doppelverantwortung für mich und einen anderen Menschen, einen kleinen, wirklich von mir abhängigen, war einfach enorm.

Andererseits leistete der permanente Schlafmangel seinen Teil, die Zeit als unendlich lang und sehr anstrengend wahrzunehmen. Die ersten 9 Monate war an Durchschlafen nicht zu denken und an manchen Nachmittagen war ich mir sicher, dass sich die Uhren rückwärts drehten.

Und nun?

Vor 4 Tagen war Weihnachten, gestern haben die Kinder nochmals Nikolaus gespielt und während es heute tatsächlich richtig schön außen schneit, hüpfen die zwei als Hasen verkleidet durchs Wohnzimmer und spielen Stups.

Die Zeit verfliegt scheint mir umso schneller, je älter die Kinder werden. Es war noch nicht einmal Silvester und ich musste schon an einer Osteraufführungsgeneralprobe teilnehmen (und glücklicherweise war die 4-jährige Produzentin, Regisseurin und Hauptakteurin mit meinen Puppen/Kuscheltier-Statistendarbietungen äußerst zufrieden, während die eifrige 2-jährige Mitspielerin gerade einmal geduldet wurde).

Bei uns geben sich die Jahreszeiten derzeit die Klinke in die Hand, denn morgen geht es mit etwas Glück hinaus zum Rodeln im Neuschnee 😉