waren sehr schlau. In den präpostfaktischen Zeiten zählte Wissen und Klugheit noch etwas und vor allem Fakten. Ob es sich nun tatsächlich so abgespielt hat oder das Ganze doch nur ein Mythos ist, sei dahingestellt, aber die Geschichte vom besonders schlauen Sisyphus (oder Sisyphos) kennt und versteht fast jeder: Da plagt sich einer ab, rollt einen schweren Stein einen Berg hinauf (nix Traktor, Bagger oder Allrad-SUV) und jedesmal wenn er fast schon ganz oben ist, rollt der dämliche Felsbrocken wieder ins Tal. Eine Aufgabe, die zur Verzweiflung bringen könnte. Eine wahre Qual. Man möchte Mitleid haben mit dem armen Sisyphus – es sei denn, man kennt noch Schlimmeres, zum Beispiel das Vorhaben die gesamte Wohnung aufzuräumen, weil man Besuch erwartet und – Achtung! Jetzt kommt’s! – unter der Nebenbedingung, dass man kleine Kinder hat, die sich zur gleichen Zeit in besagter Wohnung aufhalten.
Ja, da kann Sisyphus einpacken, gell?
Die Aufgabe ist wirklich ein Ding der Unmöglichkeit, der völligen Unmöglichkeit. Sisyhpus hatte nur einen Stein (in Worten: EINS) und dem musste er NICHT zwischendurch eine Jause richten, er musste ihn NICHT trösten, weil (was auch immer – man nehme einen von einer Million Gründe, warum kleine Kinder weinen müssen), er musste dem Stein sicher NICHT beim Basteln helfen oder beim Suchen des Lieblingsspielzeugs und er sagte ihm NICHT eine Zillion Mal, dass er jetzt nichts mehr im bereits aufgeräumten Zimmer ausräumen darf (was natürlich unweigerlich zur Folge hat, dass zumindest irgendetwas anderes ausgeräumt und überall in der Wohnung verteilt werden muss).
Ja, die alten Griechen, die hatten es eigentlich ziemlich gut, oder?
Jetzt weiß ich, was Albert Camus meinte, als er schrieb: „Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.“ 🙂
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Niemand mag aufgeräumte Wohnungen. Das wussten die alten Griechen schon, deshalb haben sie sich bei der Sysiphos-Nummer auf das realistische Szenario beschränkt und sich vorgestellt, dass da jemand einen Stein den Berg holen will, weil … Warum eigentlich? Das hätte dir zu denken geben sollen. Denn dann wäre dir aufgefallen, dass auch „aufräumen“ etwas ist, was man hinterfragen sollte. 🙂
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Die Antwort gefällt mir. Wobei ich das Hinterfragen in letzter Zeit wirklich schon hinter Bergen aus Spielsachen und Zeichnungen machen musste und erkannte, dass ich so enge Täler gar nicht mag.
Ich vermute Sisyphos hätte den Stein hinauf und auf der ANDEREN Seite runter rollen sollen 😉 Wir in Österreich bauen dann einfach Umfahrungsstrassen oder fangen an, Tunnel zu graben *höhö*
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Wenn ich mich ans Aufräumen mache und mein Kind inzwischen „Herr über die anderen Räume“ ist, dann frage ich mich manchmal, ob meine Aufräumaktion nebst Kindeswirken das Gesamtbild unserer Wohnung nicht noch verschlechtert hat. Also lasse ich immer häufiger die Wohnung unaufgeräumt, wenn Besuch kommt. Geht leider nicht bei jedem Besuch ;-).
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Ich belasse die „natürliche Ordnung“ auch gerne so lang als möglich, aber irgendwann will ich auch wieder was vom Fußboden und den Möbeln sehen, nicht immer und überall nur Spielzeug und Bastelwerke 😉
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😉 Verstehe genau, was Du meinst.
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Wer behauptet, dass bei ihm daheim trotz kleiner Kinder alles blitzblank ist und immer aufgeräumt, der lügt. Vermutlich war das bei den alten Griechen gar nicht anders. Vermutlich hatten sie aber auch sehr viel weniger Klump, das herumliegen konnte. 😉
Ich wünsche dir einen schönen Montag in einem zumindest teilweise aufgeräumten Heim. Ich empfehle, Tür von außen zumachen. 🙂
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Guter Tipp! 🙂 Das mit dem Klumpert, v.a. Plastiksachen ( in glitzer-rosa) hatten die alten Griechen sicher nicht 😉
Dir auch einen schönen Tag & Gruß aus einem aufgeräumten Haus – Ups! The moment has passed – einem Haus, wo schon einmal aufgeräumt wurde 😉
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