Bei den abc-Etüden von Christiane (3 Worte -> 10 Sätze) gibt es diesmal eine Wortspende von Herbert (und – wie gewohnt – Illustrationen von lz)
„Herbert wer?“ fragte er unaufmerksam, ohne sie anzusehen.
„Dein Freund Herbert!“ antwortete sie genervt, weil sie es nicht ausstehen konnte, wenn er, statt dem Gespräch seine Aufmerksamkeit zu widmen, nur auf sein Handy starrte.
Ein bisschen mehr Achtsamkeit würde ihm nicht schaden.
Herbert hatte gestern davon gesprochen als sie nach der ersten Kursstunde noch gemeinsam auf ein Glas Rotwein gegangen waren.
„Achtsamkeit ist das, was wir brauchen, um uns selbst wahrnehmen zu können“ hatte Herbert gesagt und sie dabei mit seinen rehbraunen Augen lange angeschaut.
Ihr Mann sagte nie solche Dinge und würde schon gar nicht Kurse besuchen, die sich „Kreatives Schreiben kann man lernen“ oder „Finde zu Dir selbst“ nannten.
Sie schaute ihm zu, wie er versuchte, ohne das Handy aus der Hand zu legen, aus der Jacke zu schlüpfen und spürte wie der Ärger in ihr aufstieg.
„Musst du dein Gewand immer so verwurschteln?!“ zischte sie ihn an und stapfte ins Schlafzimmer.
Ihr Blick auf die Welt war längst nicht mehr nur rosarot, sondern eine seltsame rosa-grüne Mischung: Begegnungen mit Menschen wie Herbert erschienen in zart schimmerndem Altrosa, dachte sie aber an die scheinbar so perfekten Ehemänner ihrer Freundinnen wurde sie erbsengrün vor Neid.
Ach der Herbert… mit ein bißchen mehr Aufmerksamkeit wird er schon zum Vorbild.
Ich danke dir für deine Geschichte.
Einen lieben Gruß
Herbert
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😉 Gerne!
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Im Nachbargarten ist der Rasen immer (rosa)grüner 😉
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Genau 🙂
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Szenen einer Ehe. Aber die Ehemänner der Freundinnen kochen auch bloß mit Wasser, glaubst du nicht?
Liebe Grüße
Christiane, schmunzelnd
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Was?! Die kochen sogar selbst? 😉 😉
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