Unterhaltungen mit anderen Menschen öffnen einem manchmal die Augen für Dinge, die so alltäglich oder so nahe an einem dran sind, dass man den nötigen Abstand gar nicht mehr hat, um sie richtig zu erkennen.
Neulich sprach ich mit einem Bekannten über Kindererziehung. Er selbst – kinderlos – meinte dann irgendwann, dass es immerhin ich wäre, die die Macht besäße, die Kinder entsprechend zu lenken.
Nachdem ich ausgiebig und schallend gelacht hatte, kam ich dann aber doch auch zu der Überzeugung, dass ich meistens das Sagen habe und das Macht nicht bei der Tochter liegt. Bevor ihr mich jetzt freundlicherweise auf den Artikelfehler im letzten Satz hinweist, hier meine Sicht der Machtfrage:
Ich kann sagen was ich will und die Tochter macht es trotzdem nicht (gleich zumindest, aber sehr oft doch irgendwann)
„Die macht“ [dann was ich möchte] bleibt also erst einmal aus, aber immerhin habe ich das Sagen – wieder und wieder 😉

Als die genervte Mutter der dreijährigen A (du siehst das Kind auf dem Foto mit dem grauen Grafiti selbstbewusst daherschreiten (https://gerdakazakou.com/2017/07/20/im-taygetos-eine-begegnung-der-etwas-anderen-art/)) erfährt, dass ich psychologische Beratung mache, fragt sie mich, ob ich ihr ein Rätsel lösen können: „Warum tut A nicht, was ich ihr sage, obgleich sie die Konsequenzen kennt?“
Meine Antwort: „Es gibt zwei Arten von Konsequenzen. Bei der einen Sorte folgt das eine aus dem anderen aus sachlichen Gründen, bei der anderen ist eine böse Mama im Weg. Beispiel: Wenn A rennt, hinfällt und sich das Knie aufschlägt, dann weiß A, dass der Schmerz die Folge ihres Sturzes und der die Folge ihres Rennens ist. Alles klar. Mama hat sie gewarnt, also trifft Mama keine Schuld. – Wenn Mama aber zu ihr sagt: Iss dein Essen auf, sonst gibt es kein Eis, dann folgt das eine aus dem anderen nur insofern, als da eine böse Mama ist, die einem den Spaß am Leben kaputt machen will. A wird versuchen (was sie dann auch sogleich tat), die Mama zu manipulieren, sie zu belügen („ich hab aufgegessen“, obgleich es die Katze war) oder durch höllisches Geschrei zu nerven, bis sie bekommt, was sie will.“ – „Aha“, sagte die Mama. „Ich verstehe“.
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Oh, ich habe ein jugendliches Enkelkind bei mir zu Gast.“ Machen“, „Befolgen“, „Einsicht“ „Handeln“, ist sooo ein Thema, mal gucken. Ein Thema der Einschätzung, wie ernst es mit dem Wunsch ist
– mir – zu folgen. Folgen zu müssen.
Es gibt immer noch die Worte: „Nein“, „Jetzt“, „Stop“. Diese Worte wurden und werden, nur dann benutzt, wenn etwas unumstößliches zu erwarten war und ist. Wie eine Gefahr, Feuer, Steine werfen, anschnallen, Gewalt, über die Straße gehen. Naja und so ein paar andere Kleinigkeiten, je nach Alte,r entsprechend.
Ansonsten, war es ein wunderbares, anstrengendes Spiel (Aufgabe). Es sind nur – 7 Jahre -, danach hat man alles an Grundsteinen gelegt, Also die Erziehung abgeschlossen. Dann wird das spontane Lachen weniger.
Vielleicht löst sich die Frage nach der „Macht“, wenn wir von ihr Gebrauch machen. Aber wollen wir es unseren Kindern gegenüber tun?
Ich höre hier einmal auf zu denken, es ist Sonntag.
Lieben Gruß an Dich
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Kinder und Katzen sind eben keine Hunde, und selbst die Folgen nicht immer…
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