Wenn sich deine Stimme überschlägt,

weil du nach Ruhe brüllst.

Wenn deine Schreie nach Hilfe

alle vertreiben.

Wenn du dir Nähe wünschst

und vor Umarmungen flüchtest,

dann kochen die Emotionen hoch –

sensibel versuchst du dich vor dir selbst zu verstecken.

 

Wenn dir alles zu viel wird

und „alles“ doch nur ein einziges Wort war.

Wenn du dich nach Stille sehnst,

aber der Lärm in deinem Kopf nicht aufhört.

Wenn jeder Satz, den du heute gesagt oder gehört hast

wie ein Echo von allen Wänden widerhallt,

dann kommen die Erinnerungen hoch –

sensibel schließt du die Augen und willst vergessen.

 

Wenn jeder Ton, der an dein Ohr dringt,

dich schmerzhaft trifft wie ein Schlag.

Wenn alle Ungerechtigkeiten dieser Welt

in dir zugleich stattfinden.

Wenn die Flut in deinem Hirn

keinen einzigen weiteren Reiz mehr fassen kann

und die Gedanken sich drehen wie in einem Karussell.

Dann sehnst du dich danach, auf einer Wiese zu liegen

und nur den Wind in den Blättern zu hören,

ganz alleine, ganz für dich.

Und irgendwann wird es vielleicht auch wieder still in dir.