Über mein ambivalentes Verhältnis zur Leo Lausemaus habe ich schon einmal berichtet. Ich mag die Bücher nur bedingt, meiner Tochter aber gefallen sie. Der Kompromiss ist, dass wir die Lausemaus-Bücher nur ausleihen. Dann kann ich sie nach 3 Wochen wieder in die Bücherei zurückbringen, win-win sozusagen.

Nun muss ich aber zugeben, dass ich mir von Mutter Maus tatsächlich schon einen Erziehungs“tipp“ abgeschaut habe. Das kam so:

Meine größere Tochter weiß schon ganz genau was sie will – nämlich möglichst alles und natürlich immer sofort. Und sie wünscht sich nichts im Geheimen, nein, sie posaunt ihre Wünsche am laufenden Band laut in die Welt hinaus. Als ich neulich ihrer Salven von „Mama, ich will dies! Mama, ich will jenes! Mama, ich will, ich will, ich will“ müde wurde, fiel mir ein Spruch der Lausemaus-Mutter ein:

„Man sagt nicht ‚ich will‘. Kinder, die zu viel wollen, bekommen am Ende gar nichts“ (aus Leo Lausemaus hat schlechte Laune).

Ich hatte und habe eigentlich das Gefühl, dass oft genau das Gegenteil wahr ist, also dass fordernde Kinder und Erwachsene eher etwas bekommen, als stille, scheinbar zufriedene. Wie oft werden quengelnde Kinder mit materiellen Dingen „belohnt“ oder gar überhäuft, und das nicht nur zu wirklichen Anlässen? Dennoch plapperte ich den Satz genervt nach.

Und siehe da, er zeigte Wirkung! Meine Tochter verstummte augenblicklich. Das ist an sich schon außergewöhnlich. Ich war (offen gestanden) sehr überrascht, dass die Sache mit dem „Ich will“ so einfach abzustellen war: *klick* und imaginäres, stolzes Schulterklopfen.

Nach kurzem Schweigen sagte E dann ganz langsam und deutlich: „Mama, ich möchte