Gleich zu Beginn des neuen Schuljahres hat der erst(best)e Kindergartenvirus beide Kinder und meinen Mann für ein paar Tage außer Gefecht gesetzt. Ich blieb verschont. Meine Vermutung geht dahin, dass Extremjammern auch eine Form der Immunabwehr darstellt. Mir bleiben die Krankheitserreger mittlerweile freiwillig fern, bevor sie sich die immer gleiche Leier anhören müssen:

„Schon wieder krank? Das gibt es doch nicht? Beim schönsten Sommerwetter sitzen wir zu Hause …  Immer bleibt alles an mir hängen!

Bla Bla Bla – man kann es sich vielleicht vorstellen, wenn man selbst eine nörgelnde Ehefrau an seiner Seite weiß oder jemanden kennt, der so eine hat. Mein Mann kann jedenfalls ein Lied davon singen. Ich nehme an, er tut es auch besonders laut, wenn er nach ein paar Tagen zu Hause endlich wieder ins Büro fahren darf.

Und dann war es so weit. Mann und große Tochter waren einen Tag fieberfrei. Am nächsten Morgen war das beim Mann noch immer so, bei E leider nicht. Ein Rückfall. Ich sagte E, dass sie noch nicht in den Kindergarten gehen könne. Mein Mann zog sich bereits die Schuhe an, nahm dann seinen Aktenkoffer und verabschiedete sich von uns. E rief ganz entsetzt:

„Der Papa fährt alleine in den Kindergarten! Ohne mich!“

Dort würde er wohl lieber hinfahren als ins Büro, aber manchmal geht es dort sowieso auch zu wie im Kindergarten …