Mein Name sei Mama ist der Name dieses Blogs und auch mein Pseudonym hier im Bloggerversum. Ich dachte schon einmal darüber nach, den Blog umzubenennen bzw. unter einem anderen Namen weiterzuschreiben, doch dann verwarf ich den Gedanken wieder, auch wenn mir die Einschränkung auf mein Mama-Dasein nicht mehr ganz so eng erscheint. Mittlerweile gibt es tatsächlich wieder Einiges, was sich auch als Mama nebenbei machen lässt, wenn auch nicht mehr mit so viel Hingabe, deutlich weniger Konzentration und schon gar nicht zu den Zeiten, zu denen es mir genehm wäre. Langer Rede kurzer Sinn – neulich begab sich Folgendes bei uns zu Hause, was mich nun in dem (passiven) Tun bestärkt, nichts zu tun – also den Blog so zu belassen wie er heißt:
Meine größere Tochter E war unglücklich darüber, dass wir, ihre (grausamen, gedankenlosen oder verblendeten und völlig ahnungslosen) Eltern ihr den Namen E gegeben hatten. Da überlegt man monatelang, wie man sein Kind nennen soll, wenn man nicht auf die Top-5 Babynamen, die einem das Internet ständig unter die Nase reibt, zurückgreifen will und dann greift man doch vollkommen daneben, wie es scheint.
Zum Glück hat sie auch noch einen zweiten Namen, einen, der zwar sehr schön, aber wesentlich häufiger ist. Ihr erster Name ist eben kein „Allerweltsname“ und daher gibt es derzeit weit und breit nur sie mit diesem Namen. Schaut man in andere Länder, dann begegnet man ihm weit häufiger, aber der Blick einer 5-Jährigen ist vor allem auf das fokussiert, was sich unmittelbar vor ihrer Nase, also in ihrem Kindergarten und Freundeskreis abspielt und da heißt halt nun einmal niemand sonst noch E.
Das übergroße Selbstmitleid bahnte sich seinen Weg durch einen Tränenschleier und Nichts vermochte sie zu trösten, bis mir einfiel, dass auch ich als Kind mit meinem Vornamen nicht glücklich gewesen war (und es bis heute offen gestanden nicht wirklich bin). Ich höre zwar nun auf ihn, aber ich identifiziere mich doch nicht hunderprozentig damit. Ob es Hunden auch so geht? Auf ein „Bello, hier!“ und „Hasso, Fuß!“ reagieren die ja auch irgendwann wie gewünscht, aber ob sie von sich als Bello oder Hasso träumen? Der guten operanten Konditionierung sei Dank, hören Bello und ich also nun darauf, wenn jemand unseren Namen nennt.
Wie dem auch sei, erzählte ich den Kindern also, dass auch ich als Kind den von meinen Eltern sorgfältig gewählten Namen nicht recht mochte und verwies – hoffentlich tröstlich – darauf, dass man im Leben nicht fix daran gebunden ist, sondern viele (Spitz)Namen tragen kann/wird. Da krähte die 3-jährige kleine Schwester sofort fröhlich meine Logik durchschauend:
„Und jetzt heißt du Mama“
Ja, mein Name sei Mama und ich bin stolz darauf.
Siehst Du, und ich kann alle meine Namensverhunzungen nicht ausstehen. Übrigens kann man sich in Kindergarten und Schule auch ganz leicht alle Namen der Mütter merken: „Mama von XY“
Tja, mit Kindern reduziert sich alles auf das Wesentliche 😉.
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