Noch sehr jung sind die Worte, die Wortsonate dieses Mal für Christianes abc-Etüden beigesteuert hat. Jung, wenn man ihre Verweildauer im Duden betrachtet, wobei es die Quadratscheißer im Gegensatz zu den Klugscheißern noch gar nicht dorthin geschafft haben. Schon da ist aber das herrliche Bild zu diesen interpretationsoffenen 3 und es kommt natürlich von  ludwigzeidler.de.

Der Streit zwischen den Quadratschädeln und den Quadratscheißern wuchs sich mit der Zeit zu einem wahrhaften Krieg aus.

Was hatte mehr Wert für die Gesellschaft?

Geradlinige Hinterlassenschaften für die Nachwelt oder die kantige Eigenschaft, der Gegenwart auch einmal unrund zu begegnen und die völlig symmetrische Stirn zu bieten?

Bei der ganzen Aufregung stießen sich die Quadratschädel langsam ihre Ecken ab, den Quadratscheißern aber stiegen ihre Werke so zu Kopf, dass diese nun zwar eckig wurden, ihre „Werke“ aber nur noch als ergebnisoffen zu bezeichnen waren, weit entfernt von der vorhersehbaren Perfektion früherer Zeiten.

Postfaktisch wurde schließlich behauptet, dass es schon immer nur Quadratschädel gegeben hatte, die Erinnerungen an die Quadratscheißer und alle Streitigkeiten verblasste.

Während die Quadratscheißer plötzlich nur noch in Schauermärchen auftauchten und höchstens noch nachts kleine Quadratschädel in Albträumen plagten, wurde in den Schul- und Geschichtsbüchern die ganz offensichtliche Gleichheit aller betont und ihr ewig währendes harmonisches Zusammenleben.

Bis eines frühen Morgens der kleine Obstinatus ganz aufgeregt seine Mama rief, weil er ihr unbedingt etwas zeigen wollte, was er soeben fabriziert hatte.

Nichtsahnend und schlaftrunken schlurfte Mama Quadratschädel in ihren rosa-grünen Plüschpantoffeln ins Badezimmer.

Ein gellender Schrei hallte durch das Morgengrauen und in den Häusern rundum stießen sich Quadratschädel den Kopf am Brett vorm selbigen, als sie von einem Schrei, geweckt erschrocken aus dem süßen Schlaf hochfuhren.

Danach war nichts mehr so wie davor – oder doch wieder alles beim Alten?