George Clooney tat es. Er war Teil einer Elite-Truppe, extra dafür ausgebildet. Und nun tut es auch Misi, der bloggende Frosch, der bei Frau Holle wohnt. Ich nehme zwar an, dass Misi kein Geheimagent mit Superkräften ist, aber dafür ist er mindestens so fotogen wie der Hollywood-Beau, der nun schon einige Zeit unter der Haube ist.

*kurze Gedenkminute für alle Clooney-Fans: Ja, er ist vom Markt und ja, er scheint glücklich mit seiner wunderschönen, super erfolgreichen, moralisch genauso wie rundum perfekten Frau zu sein. C’est la vie der Schönen und Reichen*

Aber dieser Beitrag soll ja nicht von Clooney handeln. Wo kämen wir denn da hin? Aus dem Schwärmen jedenfalls nicht heraus. Aber immerhin bekommen die beiden bald ein Baby, ach, was sag ich! Zwei sogar! Die geben sich aber auch nie mit einfachen Dingen zufrieden, die Hollywoodstars. Damit sind wir aber auch schon in medias res:

Heute möchte ich auf Misis Wunsch hin etwas über Babies erzählen. Und zwar woher sie kommen.

Wer es schon weiß oder glaubt zu wissen, darf trotzdem weiter lesen, so ihm oder ihr der Sinn danach steht. Wer es nur gerüchteweise gehört hat, wie das mit den Bienen und den Blumen so ist, vielleicht weil er oder sie bisher einfach zu schüchtern war, danach zu googeln, sollte erst recht weiter lesen.


Was du immer schon über das Kinderkriegen wissen wolltest

Misi tut es also auch – um wieder den Bogen zurück zur Einleitung zu bekommen. Er starrt nicht auf Ziegen, vielleicht aber manchmal auf Fliegen und derzeit auf Störche. Dabei ist er mindestens so tapfer wie Clooney in Ocean 11. Wenn Misi Storchenbilder betrachtet, um seine natürliche Angst vor seinen Todfeinden zu überwinden, dann tut er es nur für seine Frau Holle.

Bei mir wecken Störche zweierlei Assoziationen. Die einen haben mit dem Burgenland zu tun: Rust, große Nester auf Schornsteinen und Vögel mit langen Flügeln und dünnen, roten Stelzenbeinen. All das bekomme ich aber nur ganz selten zu Gesicht. Obwohl, manchmal fliegen tatsächlich Störche durch unser Tal. Meistens sind es aber nur Graureiher, was mit langem, langsamen Flügelschlag vorüberzieht.

Die andere Assoziation ist natürlich der Holzstorch.

Das ist jene fabelhafte Gattung, die zur Familie der nicht sichtbaren Flieger gehört und vielen Menschen am Land in Österreich die Kinder vorbeibringt. Ich selbst wohne offenbar noch nicht lange genug außerhalb der Stadt, um in den Genuss so einer Hauszustellung zu kommen.

Ich musste mich selbst plagen, meine zwei Kinder auf die Welt zu bringen. Da war hundertprozentig kein Vogel mit rosa Bündel im Schnabel involviert. Stattdessen eine junge Hebamme und ein paar Gynäkologen. Da ging auch nichts schwupp-di-wupp wie beim Eierlegen. Meine Ärztin versicherte mir nach 12 Stunden Wehen, dass bei der Geburt eines Menschleins kein Schwupps-und-da-Effekt vorgesehen sei. Schade eigentlich. Die Steuerung übernehmen übrigens die Hormone bei der ganzen Geschichte. Die haben zwar nichts mit Hermione aus Harry Potter zu tun, scheinen aber auch Zauberkräfte frei zu setzen.

Die Eltern, denen der Storch ein Baby ins Haus bringt, können sich also glücklich schätzen, sich da einiges an Arbeit erspart zu haben: Anfahrt ins Krankenhaus mit Wehen (nicht so lustig, wie man sich das hollywoodkomödienverwöhnt vorstellen würde), stundenlang halbnackt vor wildfremden Menschen sein (und es handelt sich noch nicht einmal um eine Sommerparty) und – ach ja – das Kinderkriegen selbst.

Seltsamerweise gibt es diese Holzstörche mit Babyzustellung schon viel länger als andere online Händler. Wer weiß also, ob Amazon und Co. sich da nicht einfach nur etwas abgeschaut haben und jetzt mit Drohnen sogar noch schneller sein wollen als Störche. Lediglich ein Rückgaberecht gibt es beim Storchendelivery nicht. Zugestellt ist zugestellt.

Also, lieber Misi. Bei den Menschen kommt es mitunter vor, dass die Babies vom Storch gebracht werden. In der Regel sind es keine Kuckuckseier, sondern ein bis zwei Stück Nachwuchs auf einmal.

Ich kann dir aber versichern, dass es sich dabei vorrangig um komische oder schräge Vögel handelt, die – ist das Baby erst zu Hause – Windeln und Babykleidung im Garten an die Wäscheleine hängen. Als ob das Baby da schon rankäme! Und zu jedem runden Geburtstag werden lebensgroße Strohpuppen gebastelt, die vor bunt beschrifteten Leintüchern sitzen.

Gereimt wird zum 0. genau so wie zum 50. Wiegenfest was die Endreimfantasie so hergibt, zum Beispiel:

Warst du auch nicht 9 Monate im Bauch,

zwei Arme und Beine hast du auch.

Am Kopf, da findet man kein einziges Haar.

dafür kannst du springen, das ist wahr.

Misi heißt du, welch klingender Name,

du wohnst bei einer ganz entzückenden Dame.

Du schläfst von Anfang an schon durch,

herzlich willkommen, lieber Lurch!


Menschen und Störche – das ist eine alte, lange Beziehung, vielleicht aber auch nur ein Mythos rund um die Menschenbabies, woher sie kommen und wie sie kommen.

Ich hoffe, das war nicht zu verwirrend für dich, lieber Misi.

Ein anderes Mal erzähle ich dir dann, was die Menscheneltern ihren Kindern so für Geschichten und Lieder über Frösche und Störche erzählen, hm.

*summt „Auf unserer Wiese gehet was …“*

ziegen
Auf dieser Wiese tummelte sich weder ein Froschkönig noch ein Meister Adebar