Kelly-Fans aufgepasst!

Was? Die gibt es nicht mehr?!

Wie? Chipsverehrung? – Quatsch!

Wer? Kellys kennt ihr nicht?

Bis heute ist es wohl besser, zu leugnen, sollte man früher ein Fan der Kelly-Family gewesen sein (und nur für das Protokoll der Peinlichkeiten: Ich war KEINER), aber sie hatten ein paar ganz schön(e) kitschige Lieder und eine Kelly hat auch ein ganz wunderbares Buch herausgebracht:

Maite Kelly, Britta Sabbag und Joelle Tourlonias schufen die Figur und das Buch

„Die kleine Hummel Bommel“

Es gibt sogar ein dazu passendes Lied: „Du bist Du

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Die Geschichte handelt – wenig überraschend – von einer kleinen Hummel names Bommel. Sie ist traurig, weil sich die Bienen- und Wespenkinder über ihre kleinen Flügel lustig machen, mit denen sie auf keinen Fall fliegen könne, wie alle meine. Bommel macht sich auf die Suche nach einer Antwort, warum Hummeln so anders sind als die anderen Insekten.

Sie fragt Pastor Fliege, der ihr erklärt, dass man fliegen lernen kann und sie zur Raupe Ricardo schickt, die es als Schmetterling ja auch erst üben muss. Ricardo ist aber gerade dabei sich zu verpuppen und kann auch nicht weiterhelfen. Auch beim den anderen Insekten hat Bommel kein Glück. Gisela Grille aber meint, dass Hummeln mit ihren kleinen Flügeln sehr wohl fliegen könnten, während die Grillen die Flügel nur zum Musizieren verwenden. Erst bei Dr. Weberknecht, von dem sich Bommel eine Portion Mut erhofft, um das Fliegen zu erlernen, geschieht ein kleines Wunder: Dr. Weberknecht meint, er müsse Bommel erst gründlich untersuchen, bevor er Mut verschreiben könne, und lässt die Hummel mit geschlossenen Augen ganz fest mit den Flügeln schlagen. Als Bommel die Augen wieder öffnet, fliegt sie! Den extra Mut braucht die kleine Hummel dann gar nicht mehr, denn den „trägt man (sowieso) ihm Herzen“.

Zuguter Letzt trifft Bommel seinen Freund Ricardo wieder, der inzwischen ein wunderschöner Schmetterling geworden ist und zu Hause erfährt die sie von ihren Eltern, dass Hummeln eben einen besonders großen Körper hätten, um Nektar zu sammeln. Winzige Flügel, ja, aber dafür auch stark.

Ende gut, alles gut.

Persönlicher Eindruck

Hummeln haben Biss.

Ich habe eine bleibende Kindheitserinnerung an diese kleinen dicken Brummer. Ich wurde in jungen Jahren von einer (super großen, aggressiven Kampf)Hummel gebissen und das war – Weichei hin, Jammersuse her – sehr schmerzhaft! Dabei war ich damals sogar im tierschützerischen Auftrage zum Wohle der Insekten unterwegs!

Wie aber hätte ich in jenem zarten Alter ahnen können, dass es Bienenartige gibt, die nicht in Nestern auf Bäumen, sondern in Erdhöhlen auf meiner Spielwiese leben? Noch weniger erschien es mir naheliegend, dass ein Stein am Eingang der Höhle ein gewollter Schutz und nicht ein böser Streich eines widrigen Mitmenschen sein könnte. Dank dieser beiden völlig falschen Einschätzungen beschlossen meine Schwester und ich, den „gefangenen“ Hummeln zu helfen. Meine Schwester – die Heldin – hob den Stein auf …

… und ICH wurde von der Verteidigungs/Türsteherhummel, die aufs Äußerste empört heraus sauste gebissen, da ich mich direkt vor dem Höhleneingang befand.

Seither finde ich Tiere der Gattung Bombus besonders interessant (Know your enemy!).

Die Geschichte der kleinen Hummel Bommel – ein kurzes Lehrstück über Mut, Anderssein, Veränderungen im Leben und sich so zu akzeptieren, wie man ist – fand ich auf jeden Fall sehr gelungen. Begleitet wird das ganze von schönen Bildern, welche die Stimmung ganz wunderbar wiedergeben.

Bei mir hat das Buch einen sehr positiven Eindruck hinterlassen und das, obwohl ich mich für „creepy, crawly things“ nicht so begeistern kann wie englische Kinder (darüber ein anderes Mal mehr). Die einzigen Lektionen, die mich achtbeinige Wesen bisher lehrten, waren das reine Gegenteil von dem, was Dr. Weberknecht der kleinen Hummel verrät. Statt der Erkenntnis, dass Mut im Herzen getragen wird, gelange ich beim Anblick von Spinnen und Weberknechten stets zu der Überzeugung, dass mein Herz nicht immer am rechten Fleck sitzt, sondern zwischendurch auch Mal in die Hose rutschen kann.

Übrigens: Es gibt bereits eine Fortsetzung der Geschichte und eine eigenen Homepage:

http://hummelbommel.de/


Wortgeflumselkritzelkram schreibt jede Woche über zumindest ein Buch, das sie gelesen hat („Heute lese ich …„) und ich mache (derzeit vor allem mit Kinderbüchern) mit.

Inzwischen beteiligen sich bei „Heute lese ich …“ auch
Michaela von Buecherlogie
Regine von Regenbogen und Freudentränen

Veronika von vrojongliert
und Tarlucy