Im September letzten Jahres bin ich dem Aufruf bzw. der Idee der vielfältigen wortgeflumselkritzelkram gefolgt und schreibe Beiträge über Bücher, die ich gerade lese. Unter der Rubrik „Heute lese ich …“ gab es bei mir bislang nur Kinderbücher.

Bis heute.

Ich darf nun also fast eine Premiere auf dem Mein Name sei Mama-Blog ankündigen:

Heute geht es um ein Buch weitgehend ohne Bilder, definitiv nicht für Kinder – dank dem experimentellen Lebenswandel des Protagonisten. Ein richtiges Erwachsenenbuch also!

Die anderen drei Nicht-Kinderbücher, die ich auf meinem Blog schon besprochen habe, sind übrigens hier, da und mit diesem Klick zu finden.

Hypes machen mir eine Sache eher suspekt und unsympathisch als interessant und lesens-, schauens- oder miterlebenswert. Wenn alle „Game of Thrones“,“Harry Potter“ oder „The Hunger Games“ schreien, dann mache ich einen großen Bogen um alles, was unter diesen Titeln vermarktet wird. Solche Übertreibungsblasen hinterlassen bei mir einen schalen Beigeschmack, der erst verschwindet, wenn kein Hahn mehr danach kräht. Dann erst wage ich mich – wie ein scheues Reh (*höhö*) – endlich aus der Deckung, beschnuppere das Ganze vorsichtig von allen Seiten und finde manchmal meinen – deutlich verspäteten – Zugang dazu. Nur dumm, dass die Begeisterung dafür bei den anderen schon wieder verflogen ist. Mein Bambidasein bleibt also ein recht einsames.

Apple, Mcs, i-irgendwas – war auch so ein Hype. Und ich habe mich ihm lange und gründlich verweigert. Ein Arbeitskollege von mir, nennen wir ihn Johnny, schwärmte den lieben langen Tag von nichts anderem als Apple-Produkten, sodaß er schon bald den Spitznamen iJohnny bekam. Sein i-hier, i-da ging mir so restlos auf die Nerven, dass ich schon andachte, ganz auf den Buchstaben i zu verzchten, was bem Reden noch ncht enmal so auffällt, das Schreben aber vl schwrger macht.

Irgendwann, nämlich im Jahr 2006, erlag ich dann doch seinem Charme. Nicht dem (nicht vorhandenen) des iJohnny, sonderm jenem des iPod. Auch mir war ja nicht entgangen, dass Apple mit einem Frontman Jobs tatsächlich Bahnbrechendes geleistet hatte.

Heute geht also um Jobs, Steve Jobs.

Da ich Biographien prinzipiell interessant finde, habe ich mir zum 10. Geburtstag des iPhones die (autorisierte) Jobs Biographie gekauft und gleich zu Beginn eine digitale Fehlleistung vollbracht: Ich hatte das falsche Buch gekauft! Jobs, die deutsche Ausgabe, satt Jobs, die englische Originalausgabe. Nun ja, am fett gedruckten Jobs konnte ich es in der Eile nicht erkennen und ja, ich sollte meine Lesebrille öfter bemühen.

Dem mit Spannung erwarteten Aufschlagen des e-books folgte daher unmittelbar ein Ausruf des Entsetzens („Neeeeeeiiiiin!“). Zum Glück ließ sich „Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers“ (von Walter Isaacson) gegen „Steve Jobs: The exclusive Biography umtauschen und schon stand meiner reichlich späten Erforschung des Apple-Hypes nichts mehr im Wege.

Bislang ist mir der Apple-(Mitbe)gründer ehrlich gesagt aber noch nicht wirklich sympathischer geworden. Sein Charisma kam wohl verpackt in Arroganz und exzentrischem Eigenbrötlertum, sowie einer großen Portion angeborener Sturheit und hart antrainiertem manipulativem Verhalten seinen Mitmenschen gegenüber daher.

Ich habe aber auch noch ca. 3/4 des Buches vor mir und werde es auf jeden Fall fertig lesen. Vielleicht ändert sich das bisher nicht sehr positiv gezeichnete Bild dieses recht genialen Verkaufsgenies ja noch. Ich bin gespannt.

Ach ja, eines der obligatorischen Zitate daraus, trifft für einige Zeit in sehr vielen Lebensbereichen zu, selbst in der Beziehung Eltern – kleine Kinder:

„Pretend to be completely in control and people will assume that you are“

Wie oft habe ich nicht schon meine weinenden Töchter im Arm gewiegt und beruhigend geflüstert: „Ist ja alles gut. Alles ist gut. Die Mama ist ja da„?


P.S.: An jene, die die Biographie schon gelesen haben: Wie hat sie Euch gefallen?