fired – hired
Im Englischen ist zwischen „Job, juhu!“ und „Job, ade!“ nur ein Buchstabe Unterschied.
Ein „fired!“ das kommt schnell und manchmal unerwartet. Bis zum fired braucht es mitunter gar nicht viel.
Tut man gar nichts, geht es besonders schnell: Schwups, schon ist man weg(rationalisiert).
Manchmal ist es auch nicht das eigene Nichtstun, sondern vielmehr jenes der Wirtschaft, die zum Verlust der täglichen Pflichtveranstaltung führt. Dann schwächelt die Wirtschaft, der Motor stottert, die Prognosen sind düster und die Gewinnwarnungen werden nur so über den Äther hinausgejagt.
Wobei ich den Begriff „Gewinnwarnung“ als eine der mißlungensten Wortschöpfungen schlechthin betrachte. Es wird weder der Gewinn gewarnt, noch vor dem Gewinn gewarnt. Es werden nur die Erwartungen auf ein realistisches Maß zurückgeschraubt, was in der Finanzwelt aber ein völliges Unding ist, das von Kursabstürzen und Händlerpanik theatralisch untermalt wird.
Der Mensch tut was er kann, die Wirtschaft tut den Rest.
Ein „hired!“ das kommt selten schnell und manchmal wartet man eine halbe Ewigkeit darauf. Bis zum hired braucht es oft sehr viel Anstrengung, das kann richtig harte Arbeit sein, obwohl man ja letztere offiziell gar nicht hat.
Und Geduld – die braucht es auch. Abwarten und Tee trinken, wie der gepflegte Engländer sagen würde. Da wir aber nicht in England zu Hause sind, sondern nahe Wien, das für seine Caféhauskultur bekannt ist, gibt es bei uns auch keinen Tee zum Rum(sitzen), sondern eben Kaffee.
Lektion 1 für das Bewerbungsgespräch
Kenne deinen Arbeitgeber!
Es macht einen deutlich besseren Eindruck, wenn man nicht völlig unwissend zum Termin kommt, sondern in den Grundzügen darüber Bescheid weiß
a) in welchen Ländern/Orten der Arbeitgeber tätig ist
b) wie groß die Firma ist
und für die besonderen Streber
c) wer die Kunden sind
d) wer die Konkurrenz ist
ach ja, und natürlich und vor allem
0) was der zukünftige Arbeitgeber eigentlich tut (Branche, Produkte, Leistungen, vielleicht sogar Patente)
Saßen wir doch neulich abends zusammen und ich las E das Leo Lausemaus Buch „Mama geht zur Arbeit“ vor. Darin gibt es eine Szene, in der sich die Kinder im Kindergarten darüber unterhalten, welche Berufe ihre Mütter haben, also z.B. eine ist Krankenschwester, eine Mutter Postangestellte und es gibt auch eine Lehrerin, glaube ich mich zu erinnern. Erwartungsvoll fragte ich E, ob sie wisse, was ich arbeite. Stolz antwortete sie „In Wien„.
O.K. Das Kind hat erkannt, dass es sich um eine W-Frage handelte (wer, was, wann, wie, wo) und immerhin gezeigt, dass sie weiß, WO mein Arbeitgeber ist. Ich bohrte nach:
„Und weißt du auch WAS ich dort arbeite?“
E denkt kurz nach und meint dann wissend:
„Ihr trinkt Kaffee!“
Checkliste zücken:
a) Wo ist die Firma: weiß sie ✔
b) Firmengröße: „ihr trinkt…“ Wir sind also kein EPU (Ein-Personen-Unternehmen), richtig ✔
c) Kunden: noch nicht geklärt
d) Konkurrenz: Schlüssig würde ich aus E’s Antwort auf Teetrinker tippen – na ja, ein kreativer Ansatz
und
0) Was machen wir: Ja, wir trinken auch manchmal Kaffee! ✔
Ich würde sagen: „You’re hired!“
Beim Leo war ja auch nur die Rede davon, dass Mama zur Arbeit geht, es steht ja nichts davon drin, dass sie dort auch echte Arbeit verrichtet.
😂😂😂
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Es geht doch nicht über Berufe, die jeder kennt.
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Kaffee trinken ist richtige Arbeit!
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Eben!
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