Wer kennt das nicht: Man nimmt das Handy oder Smartphone zu Hause aus der Hosentasche und stellt fest, dass man auf dem Heimweg in U-Bahn, Zug oder Auto ein Dutzend Mal seine Mama, die beste Freundin, den Handwerker, den Chef oder wer auch immer gerade in der Telefonliste auf Knopfdruck erreichbar war, angerufen hat. Auf Englisch nennt man das „butt dialed“.

So ein Ereignis ist dann peinlich bis lästig oder halt einfach passiert. Je nachdem, was der unerwünscht Auser- und Angewählte zu hören bekam. Aber es ist menschlich.

Katzen können das aber noch toppen. Sie können sowieso alles besser als wir Menschen (außer vielleicht Fenster und Dosen öffnen, aber dazu hat man eben Personal). Eine Umfrage unter den felinen Stadt- und Landbewohnern würde höchstwahrscheinlich ergeben, dass Katzen nicht nur die wahre Krone der Schöpfung, sondern uns auch technisch in vielen Dingen überlegen sind. Denken wir nur einmal an die Stellen, die sich Katzen mehr oder weniger elegant putzen können und wir auf diese Art eher nicht, wollen wir nicht eine Wirbelausrenkung riskieren. Oder ihren Drehtrick, wenn sie herunterfallen und trotzdem auf den Beinen landen.

Und dann erst die digital versierte Wohnungskatze 4.0:

So ein Exemplar kommt neulich in mein Wohnzimmer, setzt sich einmal kurz auf’s Keyboard, und als sie nach 2 Sekunden  weggeht, weil die Tasten doch nicht weich genug sind, um ein bequemes Schläfchen darauf zu machen, sieht mein Bildschirm plötzlich so aus:

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Der winzige grüne Punkt unten links ist das Monitor Power Light – nur, dass nicht jemand denkt, ich hätte einfach nur das Foto gedreht 🙂

Butt flipped! Der Allerwerteste meiner Katze hat meinen Bildschirm um 90 Grad verdreht!

Was also tun? ICH kenne die Tastenkombination natürlich NICHT auswendig, um den Screen wieder zurück zu drehen. Am PC selbst lässt sich die Recherche nur noch äußerst mühsam anstellen, weil die Bedienung der Maus nun nicht mehr intuitiv ist. Will ich mit dem Cursor an den unteren Bildschirmrand fahren, muss ich zwar eigentlich noch immer die Maus einfach nach unten bewegen, aber das sich der untere Rand ja jetzt rechts befindet, fährt meine Hand automatisch nach rechts. Ein Cursor lost in Augen-Hand-Koordination. Dieses Ums-Eck-Denken ist ad-hoc aber gar nicht so einfach (besonders nicht nach einem langen Tag) und die Maus recht widerspenstig – wie mir scheint.

Sollte ich mich vielleicht auch mal kurz auf die Tastatur setzen? Aufgrund der unterschiedlichen Gewichtsklassen zwischen Katze und mir entscheide ich mich doch für einen weniger körperbetonten Lösungsweg. Nach einer Befragung des Internets am Smartphone weiß ich mehr und finde endlich die Einstellung, um alles wieder ins Lot zu bringen.

Ha! Katze 4.0, nimm das! Ich habe nur 10 Minuten (inkl. 5 Minuten schimpfen wie ein Rohrspatz) für das gebraucht, was du in 1 Sekunde geschafft hast und jetzt – voilá …

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… habe ich das ganze in die falsche Richtung weiter gedreht!

Ein Eigentor.

Zwischenstand: 2:0 für die Katze mit ihrem butt flip Trick

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Dieser wp-Artikel ist entstanden als Gründungsprotokoll der in Entstehung begriffenen Bewegung von Bloggern, die Kopfstände aufführen müssen, um ihre Beitragsideen umzusetzen (kurz BVBKAUMUIBU)