Heute
erst
ist
mir
alles
teuer,
was mir früher ganz selbstverständlich war:
Der rote Mohn auf dem Feld hinter dem Haus, wo jetzt eine Baustelle ist und nur noch Wohnhausanlagen aus dem Boden wachsen.
Der halbleere Parkplatz auf dem ich Fahrradfahren lernte, wo heute kein Platz mehr für spielende Kinder ist, weil ein Auto neben dem anderen steht.
Der kleine Spielplatz, auf dem man im Winter sogar Rodeln konnte, dessen Rutschhügel längst Bürogebäuden weichen musste.
Das kleine Geschäft ums Eck, in dem ich mit meinem ersten eigenen Taschengeld einkaufen ging, das schon seit Jahren leer steht, weil heute alle lieber mit dem Auto zum Supermarkt fahren.
Hier schmerzt es mich besonders, wenn wieder
eine Erinnerung zerstört wird, die
ich
mit meinem Heimatort verbinde,
aber die Zeit bleibt nicht stehen, alles verändert sich und
täglich vergesse ich ein bisschen mehr, wie es hier früher wirklich war.
Meine Heimat wird mir langsam fremd, und die Fremde zur neuen Heimat, denn:
Der erste Schritt in vertrauter Umgebung – im Leben macht man ihn immer wieder.
Bei Tante Tex findet ihr noch mehr Beiträge zum Thema Heimat.
„Der erste Schritt in vertrauter Umgebung – im Leben macht man ihn immer wieder.“ Ja, das ist sehr wahr !
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In meinem Heimatdorf hat sich auch vieles verändert, aber vieles ist auch gleich geblieben. Leider habe ich mein Elternhaus vor kurzem endgültig verloren, als mein Vater gestorben ist. Aber in der Erinnerung lebt all das natürlich weiter. Eine schöne Kindheit auf dem Lande, frei und ungezwungen…
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Diese (Zerstörungs)Evolution greift leider auch im Ort meines Elternhauses und meiner Kindheit. Zum Glück hat die Stadtverwaltung nur begrenzt Mittel, so dass sich dieser Effekt nur schleichend fortbewegt. Aber es ist schon seltsam, wenn man plötzlich einen Discounter stehen hat, wo früher einmal Vieh weidete.
Wundervoller Text. Und das mit den Anfangsbuchstaben? Rafiniert. 😉
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Vielen Dank.
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Schon verrückt, gell? Wenn man irgendwo wohnt und sich der Ort verändert, nimmt man es oft gar nicht wahr … Oder hin … Oder freut sich sogar. Nur dort, wo man mal war, wo man sich wohl gefühlt hat, da soll sich bitte nichts verändern. Damit man was hat, wohin man sich flüchten kann, wenn die Welt kalt wird.
Schön beschrieben. 🙂
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Danke!
Und ja, du bringst es auf den Punkt: Fortschritt bitte nur dort, wo es meine Erinnerungen nicht (zer)stört 😉
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