„Geschüttelt, nicht gerührt“
lautet Herrn Bonds, James Bonds Anweisung stets, wenn er einen Martini bestellt.
Ich trinke keine Martinis oder andere trockene Shortdrinks und schone im November seine Gänse, aber irgendwann habe auch ich gelernt, wie ich meine Schäfchen ins Trockene bringen kann: Erst gerührt, dann geschüttelt!
Das kam so:
Vor ein paar Wochen war wieder Saisonstart für die Sandkisten im Garten.
Wir nennen zwei Sandkisten unser eigen. Eine mit tonhaltigem Sand, der sich besonders gut zum Sandkuchen backen, Burgen bauen und Matsch herstellen eignet und eine mit „Rieselsand“ zum Sieben (007). Auch für das Ausheben von Löchern in der Manier des Sisyphos und dem Durchwühlen mit Fingern und Zehen ist der Sand perfekt. Alles weitestgehend ohne Zugabe von Wasser.
Ich könnte jetzt behaupten, dass wir diese Doppelgleisigkeit aus pädagogischen Zwecken zur Förderung der haptischen Wahrnehmung unserer Kinder fahren. Das klänge doch sehr beeindruckend. Die Wahrheit liegt allerdings eher in dem Bereich „Kommt Zeit, kommt … alles andere, nur nicht Rat … oder Weisheit„.
Ursprünglich war dem größeren Kind die Trennung von Wasser- und Sandspielen noch als naturgegebener Zustand erklärbar, das hat sich aber mit Eintritt in den Kindergarten erledigt.
Ursprünglich dachte ich auch, dass der trockene Sand den Vorteil hätte, nicht so sehr an Schuhen, Kleidung und Kind kleben zu bleiben und damit der ohnedies kaum aufrecht zu erhaltenden Sauberkeit des Hauses zuträglicher wäre. Doch weit gefehlt! Der „Rieselsand“ verleitet dazu, geworfen zu werden, sich selbst oder die kleine Schwester einem „Regen“ aus Sand auszusetzen. Und dabei setzen sich die Sandkörner buchstäblich von Scheitel bis zur Sohle fest. Kämmen hilft kaum und nach dem Wickeln der kleinen Z abends ist die Wickelkommode kaum noch von einer Sanddüne zu unterscheiden.
Wenn die Kinder der Sandkiste mit dem nassen Sand entsteigen – der Sand ist wirklich immer nass, entweder dank der häufigen Niederschläge oder dank der Kindergießkannen – musste bisher erst der Gartenschlauch her und danach wurden die sandverkrusteten Kinder bereits im Vorzimmer aus der Kleidung geschält und unmittelbar ins Badezimmer verfrachtet.
Jetzt gibt es eine bessere Lösung. Ich habe es oben schon erwähnt:
Erst wird gerührt (im Sand), dann wird geschüttelt:
Raus aus der Sandkiste und rauf auf das Trampolin!
Nach 30 Runden Känguru-Hüpfen ist auch das letzte Sandkorn von selbst abgefallen. Halleluja!
Wer nun denkt, ich quäle meine Kinder mit Zirkeltraining, nur um ein bisschen weniger Staub/Sand saugen zu müssen, dem sei verraten, dass ich bei der Aktion lediglich stiller Beobachter bin. Der Gummiball-Effekt ergibt sich bei Kindern auf einem Trampolin ganz von selbst.
Und würden sie nicht irgendwann hungrig werden, dann hüpften sie noch immer …
Aber sind die Kinder dann nicht ganz verschwitzt und suhlen sich kleine Ferkel gegen Überhitzung nicht gern im … Nunja … Das riecht nach einem Teufelskreis, wenn es wärmer wird. ^^
LikeLike
Das System klingt ja schon sehr gut. Vielleicht wäre es noch zu erweitern durch einen zu durchwatenden Wassergraben vor der Haustür, da müssten allerdings Gäste auch durch, außer ihr habt eine Hintertür 🙂
LikeGefällt 2 Personen
Ausgezeichnete Idee – und Hintertüren lassen sich immer finden 😉
LikeGefällt 1 Person
Vielleicht reicht für den Anfang, E und Z können ja noch nicht sooo groß sein, ein vor der Tür aufgebautes Planschbecken zum Durchrutschen.
LikeGefällt 1 Person
Ja, stimmt! Das Planschbecken wartet sowieso schon auf seinen Einsatz, nur die Temperaturen wollten noch nicht so recht mitspielen, aber ein bisschen Abhärtung kann eigentlich nicht schaden 😉
LikeGefällt 1 Person