Diese Frage wurde sicher schon oft gestellt, in jedem Jahrzehnt, ganz besonders in jedem neuen Jahrhundert.
Entwicklungen, die mit dem Stand der Technik gehen sind „normal“, im Sinne von logische Folgen der Gewöhnung an technische Unterstützung auf verschiedenen Gebieten. Genau dazu soll Technik ja beitragen: Uns das Leben zu erleichtern, Dinge zu ermöglichen, die wir als Mensch so nicht machen können oder für die wir viel mehr Zeit und viel mehr Leute brauchen würden, als einen, der auf den Knopf drückt.
Aber manchmal, da bin ich froh, dass ich älter bin und nicht jeden Schritt der Errungenschaften mitgehen muss, oder was haltet ihr davon?:

Weniger ist zwar nicht mehr. Sondern eben weniger. Aber das kann mitunter beruhigend sein. Als Besitz – das alte Sprichwort heißt, nichts zu haben sei eine ruhige Sache. Wobei das Nichts hier vielleicht nicht zu eng gefaßt werden darf! Und als Lebensweise. Kreativität entsteht wohl kaum in der Fülle der Konsumartikel und im noch mehr davon! Außer, wir rechnen Banküberfälle mit unter die kreativen Einfälle und Taten.
Lange hatte ich erklärt, kein Handy zu brauchen. Längst ist es ein Smartphone, mit dem ich kaum großartige Dinge tue. Aber im familiären Umfeld wird halt per Whats App besprochen, vereinbart – da kann man nicht außen vor bleiben! Lange schrieb ich tatsächlich noch auf einer Schreibmaschine, irgendwann war es dann sogar eine elektrische (gebracht erstanden) als andere bereits auf PCs umstiegen! War das besser? Nicht nur, ganz gewiß nicht nur. Aber immerhin. Wenn ich von A nach B muß und Google ausfällt könnte ich mir auch mit einer Straßenkarte… „Wie, du hast den alten Stadtplan von Hamburg rausgeschmissen? Wieso das denn?“ „Längst veraltet! Damit kann man doch nichts anfangen!“ „Und wohin müssen wir jetzt?“ „Woher soll ich das wissen?“
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Wenn man von der Normalität im Sinne der Mehrheitshaltungen absieht, scheint das doch eine sehr individuelle Frage zu sein. Oft genug geht es mir wie dir, auch ich bin froh zu wissen, was es wirklich im Leben braucht. Friedenszeit, satt, warm, trocken, frisches Wasser, ausreichend gesunde Lebensmittel und den Geist, diese auch zubereiten zu können. Auf der immateriellen Ebene sind da Frieden mit mir selbst, Gottvertrauen oder Urvertrauen und freundschaftlicher Umgang mit meinen Nächsten, soweit immer möglich.
So viele „Segnungen“ der neuen Zeit zähle ich nicht unbedingt dazu, wobei ich die Möglichkeit, sich mit anderen Menschen über große Distanzen auszutauschen, schon sehr schätze. Meist glaube ich, dass weniger eher mehr ist. Eine kleine Zahl gut geschärfter/gepflegter Küchenwerkzeuge sind mir viel lieber als ein Thermomix & Co.
L.G., Reiner
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Da gebe ich dir voll und ganz recht. Vor allem das „weniger ist mehr“ empfinde ich mit den Kindern jetzt viel stärker, weil sie einfach zu viele Sachen haben, was unter anderem darin liegt, dass meine Mutter sehr sparsam war und ich nicht möchte, dass meine Kinder so aufwachsen müssen. Wie man es macht, ist es also nicht perfekt. Aber interessant finde ich vor allem, dass du sagst, es ist individuell unterschiedlich – was sicherlich zutrifft – dennoch gibt es wohl sehr viele, die dann wieder in vielen Dingen derselben Ansicht sind. So wird dann aus individuell wieder Konvention/Normalität vermute ich 😊
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Ab einem gewissen Alter entspannt man sich vielleicht etwas und hält es mehr mit dem grässlichen Spruch aus den Frühzeiten der erotischen Kontaktaufnahme: „Alles kann, nichts muss.“ Am Beispiel solcher Zusammenhänge lässt sich trefflich weitervergleichen.
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🙂
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