Diesen Beitrag habe ich in den Entwürfen gefunden – ich schrieb ihn vor 8 Jahren. Warum ich ihn nicht veröffentlichte? Keine Ahnung. Ich kann nur sagen, heute klingt Trotz bei uns ganz anders. Meist sind es gar keine richtigen Worte, sondern gutturale Grunzlaute, die am ehesten wie „Aoooooohhhh“ oder „Hhhhhhhhmpffffffff“ klingen.

Teenagern fehlt bereits der Energielevel des rebellischen Kleinkindes, aber „wollen“ tun sie trotzdem nichts, was sie sollen und haben sowieso „Null Bock“ auf Vorschläge von Erwachsenen. Dennoch bin ich froh, dass wir Kleinkinderlebnisse wie das folgende schon hinter uns gebracht haben:

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„Nein! Ich will noch …“ Sätze, die so anfangen kennt vermutlich jede Mutter zur Genüge.

Vor ein paar Monaten begab es sich, dass ich gerade beim Kindergarten angekommen war, um E abzuholen, als mir eine Mutter mit brüllendem Jungen im Arm entgegenkam. Ich kannte die Mutter und sie tat mir leid. So eine Situation kostet wirklich (körperliche) Kraft und Nerven. Und in der Öffentlichkeit scheinen solche Momente oft doppelt so schlimm.

Als wir aneinander vorbeigingen, verstand ich erst, was der Kleine aus Leibeskräften schrie: Er rief den Namen meiner Tochter! Er wollte noch bei seiner Spielkameradin bleiben!

Die Mutter meinte erschöpft, aber überraschend gelassen: „Na, ist das nicht herrlich, wenn das Kind gar nicht nach Hause will? Das ist die beste  Werbung für diesen Kindergarten!“ Ich schmunzelte und beglückwünschte mich insgeheim, dass meine E so eine Szene noch nie gemacht hatte.

Nie, bis…

Der darauffolgende Tag:

E hatte keinen (ausreichenden) Mittagsschlaf gehalten und wirkte übermüdet, als sie aus dem Spielzimmer zu mir in die Garderobe gelaufen kam. Sie war mitten in der Trotzphase oder vielleicht auch erst am Beginn – je nachdem wie lange diese Zustände noch andauern?! – jedenfalls, führten die geringsten Kleinigkeiten zu schier unkontrollierbarem Weinkrämpfen und/oder Tobsuchtsanfällen und natürlich konnte ich ihr nichts recht machen. Nach Hause gehen? „Nein! Ich will noch mit dem X spiiiiiielen!“ Oh ja, die beiden zu trennen war von da an eine recht laute Angelegenheit.

Die Situation wird am besten mit fowl language beschrieben 🙂

KLICK – Zum Comic: Daycare-drop-off