Schwarz, weiß und ganz viel Grau dazwischen. Das war einmal. Gibt es jetzt nur noch schwarz und weiß?

Hinausbrüllen will ich es in die Welt. Wären da nur nicht diese unerträglichen Kopfschmerzen, die mich beim leisesten Ton wimmern lassen.

„Genug!“ würde ich schreien. „Es ist genug! Wir haben es verstanden! Wir können uns nicht alle lieben. Aber muss man sich immer so weh tun?“

Liebe und Hass und etwas dazwischen. Doch das dazwischen, es ist nicht immer Schutz, oft keine Ruhezone. Gleichgültigkeit kann verletzen, Gleichgültigkeit kann töten. Gleichgültigkeit macht aus den anderen nur noch ein lästiges Beiwerk. Im Herbst schneidet man das alles weg. Die fast tote Natur, fort damit. Aus dem Blätterrauschen ertönt noch ein leises Ächzen und Stöhnen. Dann, irgendwann hört auch das auf. Alles verstummt. Nur der Schmerz nicht. In mir drin, um mich herum.

Mehr Platz für jeden. Jeder nur noch für sich und rühr mich bloß nicht an. Dicht gedrängt in der U-Bahn. Vor den Füßen stolpern sie herum, stehen im Weg. Wie soll das Ich froh werden?

Das Leben als gemütlicher Trott, als kleine Welt der eigenen Wünsche und Sorgen, das ist viel zu langweilig geworden. Den anderen den eigenen Stempel aufdrücken. Um jeden Preis. Das eigene Leben nur noch im Dienste einer Mission, einer zerstörerischen Mission. Ist das dann noch Leben? Alle sollen wissen, wie sehr sie hassen. Am meisten vermutlich sich selbst, sonst würden sie ihr Leben nicht wegwerfen, um andere zu zerstören.

Schwindel, Übelkeit, Schmerz – irgendwann hört es auf. Aber das Grauen draußen geht immer weiter.

Genug!