Diesen Sommer haben wir mit den Kindern ein paar Seen besucht und ein Mal auch eine kurze Schiffsfahrt unternommen. Besonders beeindruckt waren die beiden Mädchen von den Wellen, die das kleine Rundfahrtschiff erzeugte.
Die Fahrt zum Ausflugsziel und den Heimweg vertreiben wir uns gewöhnlich mit Liedern oder Geschichten. Da tönt es regelmäßig von der Rückbank:
„Mama, erzählst du bitte eine Geschichte?“
Diese Bitte liegt ziemlich weit vorne in den Top 10 Sätzen meiner größeren Tochter. Ebenso:
„Papa, eine Geschichte!“
O.K., das ist grammatikalisch kein vollständiger Satz, aber ich will den Lesern jetzt meine subtile Nörgelei diesbezüglich „E, das ist kein vollständiger Satz! Was soll Papa denn mit der Geschichte tun? Sie essen? Sie erzählen? Das musst du schon dazu sagen …“ ersparen.
E hört gerne Geschichten darüber, was sie als Baby so alles getan hat (das ist ja schon sooo lange her) oder darüber, wie es einmal sein wird, wenn sie groß ist (da ist es wirklich noch sooo lange hin). Da einem irgendwann keine spannenden Abenteuer mehr einfallen, die wir erlebt haben, lassen wir unserer Phantasie freien Lauf. Allerdings wenn Papa Geschichten erzählt, stellt es Mama manchmal die Haare auf, im übertragenen und im wörtlichen Sinn. Mein Mann – ein Kind der 80er Jahre – schildert dann z.B. farbenfroh wie E und ihre kleine Schwester als Teenager Dauerwellen haben werden. In den 80ern und frühen 90ern ging es ja wirklich nicht ohne und irgendwann kommt alles wieder. Also, wer weiß!

An seiner Themenauswahl kann man aber leicht erkennen, warum mein Mann keinen Blog schreibt. Dauerwellen! Tz, darüber würde ich nie bloggen! Also fast nie … nur heute mache ich einmal eine Ausnahme, denn E liebt diese Dauerwellen-Geschichte und ließ sie sich schon oft erzählen.
Neulich, nachdem sich mein Mann wieder einmal Gedanken darüber gemacht hatte, welche Haarpracht seine beiden Töchter in 10, 12 Jahren wohl haben würden, meinte unsere 3-Jährige plötzlich:
„Der Papa hat keine Ahnung. Er glaubt, ich bin ein großer See!“
Mein Mann und ich stutzten kurz, bis uns klar wurde, dass E offenbar gar nicht weiß, was Dauerwellen sind. Woher auch! Sie denkt dabei an einen See, auf dem es dauernd Wellen gibt.
Wie schön es doch sein muss, in so einer Kinderwelt zu leben in der man noch so schon rumphantasieren kann und sich alles schöner denken kann als es ist. Leider vergisst man es allzu schnell als Erwachsener. Toll, dass man dann durch die eigenen Kleinen dran erinnert wird und in diese Welt nochmal zurück darf. Nur nochmal kurz reinschnuppern.
LikeLike
Erzähl ihnen, dass sie Ballonhosen tragen und total abgehoben sein werden.
LikeGefällt 1 Person
*kicher*
LikeGefällt 1 Person
wie niedlich. 😊 Kinder sind so putzig, wie sie manche Dinge zusammen reimen.
LikeGefällt 2 Personen
Ja, immer wieder überraschend 🙂
LikeGefällt 1 Person
😀
LikeLike