Es gibt etwas, das ich gar nicht mag – beim Essen gestört zu werden. Vielleicht ist das ein archaisches Erbe aus der Steinzeit oder nur eine neuzeitliche Luxusmarotte, weil man es sich als moderner Mensch erlauben darf, in Ruhe zu speisen, statt während des Essens wachsam nach Säbelzahntigern und anderen Raubtieren Ausschau halten zu müssen.

Jedenfalls werde ich relativ unentspannt, wenn ich schon hungrig bin und mich endlich zu Tisch setzten möchte, aber davon abgehalten werde, weil plötzlich jemand vor der Türe steht und mich aufhält. Der ungebetene Gast bleibt dann auch noch völlig unbeeindruckt von der Tatsache, dass drinnen die Kinder schon hungrig schreien, und bleibt und bleibt und bleibt einfach da, statt endlich wieder zu gehen.

In den letzten Wochen gab es solche Situationen leider des öfteren, verursacht durch ungebetene Gäste auf unserer Terrasse!

Wieder und wieder kommen sie. So sehr man auch versucht, ihnen klar zu machen, dass sie nicht erwünscht sind, sie kommen doch immer wieder und benehmen sich auch noch, als wären sie hier zu Hause. Zuletzt haben sie sich sogar in Paparazzimanier auf die Lauer gelegt, um gute Bilder zu bekommen und haben noch nicht einmal vor dem Schlafzimmer Halt gemacht!


So muss es wohl den Hausrotschwänzchen gehen, die auf unserer Terrasse nisten und schrecklich nervös werden, wann immer wir uns auf selbiger zeigen. Verständlich, warten doch zwei gefräßige Jungvögel unter dem Dach im Nest. Wagen wir es einmal, die Terrasse zu betreten, flattern die Eltern aufgeregt um uns herum, beäugen uns von allen Seiten und machen den Eindruck, als würden sie sich am liebsten gleich auf uns stürzen, um die Brut zu verteidigen.

Sind Fälle bekannt, in denen Menschen von kleinen, flinken Sperlingsvögeln wild attackiert wurden? Mich würde es nicht wundern. Wir halten uns derzeit jedenfalls von der Terrasse möglichst fern, denn wir sind dort nicht erwünscht

😉

rotschw-nest