Es gibt etwas, das ich gar nicht mag – beim Essen gestört zu werden. Vielleicht ist das ein archaisches Erbe aus der Steinzeit oder nur eine neuzeitliche Luxusmarotte, weil man es sich als moderner Mensch erlauben darf, in Ruhe zu speisen, statt während des Essens wachsam nach Säbelzahntigern und anderen Raubtieren Ausschau halten zu müssen.
Jedenfalls werde ich relativ unentspannt, wenn ich schon hungrig bin und mich endlich zu Tisch setzten möchte, aber davon abgehalten werde, weil plötzlich jemand vor der Türe steht und mich aufhält. Der ungebetene Gast bleibt dann auch noch völlig unbeeindruckt von der Tatsache, dass drinnen die Kinder schon hungrig schreien, und bleibt und bleibt und bleibt einfach da, statt endlich wieder zu gehen.
In den letzten Wochen gab es solche Situationen leider des öfteren, verursacht durch ungebetene Gäste auf unserer Terrasse!
Wieder und wieder kommen sie. So sehr man auch versucht, ihnen klar zu machen, dass sie nicht erwünscht sind, sie kommen doch immer wieder und benehmen sich auch noch, als wären sie hier zu Hause. Zuletzt haben sie sich sogar in Paparazzimanier auf die Lauer gelegt, um gute Bilder zu bekommen und haben noch nicht einmal vor dem Schlafzimmer Halt gemacht!
So muss es wohl den Hausrotschwänzchen gehen, die auf unserer Terrasse nisten und schrecklich nervös werden, wann immer wir uns auf selbiger zeigen. Verständlich, warten doch zwei gefräßige Jungvögel unter dem Dach im Nest. Wagen wir es einmal, die Terrasse zu betreten, flattern die Eltern aufgeregt um uns herum, beäugen uns von allen Seiten und machen den Eindruck, als würden sie sich am liebsten gleich auf uns stürzen, um die Brut zu verteidigen.
Sind Fälle bekannt, in denen Menschen von kleinen, flinken Sperlingsvögeln wild attackiert wurden? Mich würde es nicht wundern. Wir halten uns derzeit jedenfalls von der Terrasse möglichst fern, denn wir sind dort nicht erwünscht
😉
Gibt’s ja gar nicht! Irre
LikeLike
Von Hausrotschwanzattacken ist mir bisher nichts bekannt. Der Nistplatz scheint aber gut geschützt zu sein – und dementsprechend dürfte die Chance bestehen, dass er auch im kommenden Jahr benutzt wird. Zumindest, wenn sie dort einigermaßen ungestört bleiben. Von daher ist eure vornehme Zurückhaltung sicher eine gute Strategie. 🙂
LikeGefällt 2 Personen
Ja, ich darf stolz verkünden, dass es schon in den Vorjahren einigen Nachwuchs bei uns gegeben hat – also nicht nur den, der gerade um mich herumwuselt und brabbelnd Bilderbücher durch die Gegend schleppt, sondern auch jenen, der aufgeregt durch den Garten flattert und Würmer fängt – o.k. das würde jetzt irgendwie auch auf meine größere Tochter zutreffen, aber ich glaube ich habe mich umständlich genug ausgedrückt, dass (gar nicht mehr) klar ist, was ich sagen wollte 🙂
LikeGefällt 1 Person
Ornithologisch.
LikeGefällt 1 Person
Okay, ich habe den Durchblick, glaube ich, nicht völlig verloren. Es scheint ein gutes Zeichen zu sein, wenn die Brutvögel „Widerholungstäter“ sind. Und die Rotschwänze sind als Kulturfolger ja nicht ganz so empfindlich wie einige andere Vogelarten. Wenn man also gelegentlich einen Blick aufs Nest riskiert, wird sie das kaum vertreiben – aber vielleicht potenzielle Nesträuber fernhalten. Offenbar habt ihr da eine für euch und die brütenden Gäste funktionierende Balance gefunden. 🙂
LikeGefällt 1 Person
Ja, die hauseigenen Katzen sind für Kletteraktionen schon zu alt oder zu bequem 😉
LikeGefällt 1 Person
Ganz vorsichtig tippe ich auf Letzteres – Lob der Faulheit. 🙂
LikeGefällt 1 Person
Ich muss gestehen, ich würde versuchen, drinnen an günstiger Stellen ein Stativ aufzustellen und würde mit 400mm Brennweite anrücken. Geht bei der Ecke vermutlich schlecht. Sehr schöne Bilder, bei denen man weniger Angst haben muss zu stören, kann man machen, wenn man eine Schale Wasser zum Baden an einem geeigneten Platz aufstellt.
LikeGefällt 2 Personen
Da müsste ich erst meine Fotoausrüstung aufrüsten (vielleicht ein To-Do vor dem nächsten Urlaub) 😉
Mein Mann hat einmal einfach das Handy über’s Nest gehalten und ganz gute Fotos vom Nachwuchs bekommen. Ich meinte dann, mit meiner Spiegelreflex ginge es noch besser, und siehe da – der Blitz konnte sich nicht aufklappen, weil zu wenig Platz ist 😉 Aber normalerweise lassen wir die Jungfamilie einfach in Ruhe und erfreuen uns an ihrem aufgeregten Gezwitscher, wenn gefüttert wird
LikeLike
Aber ins Nest blitzen wäre auch fies. Vielleicht gibt’s noch Gelegenheit für hübsche Bilder, wenn sie dann flügge werden.
LikeGefällt 2 Personen
Ja, ich denke die Flugübungen müssten bald los gehen. Die Schwungfedern sind schon da 🙂
LikeGefällt 1 Person